Komm mit mir an die Copacabana ...
Ob Braunschweig! Ob Trier! Die Eintracht sind nur wir! Da haben wir die Braunschweiger doch sauber mit 4:1 aus dem Pokal gehauen 😍
Zurück im Hotel erstmal nen Stream gesucht. VPN hat hier doch kläglich versagt. Gefunden wurde ein Stream mit zwei aufgeregten spanischen Moderatoren. Kein Ton verstanden, aber die Emotionen kamen rüber.
Nicht nur für Mannschaft hat die erste Halbzeit verschlafen, auch ich 😅 der konstante Schlafentzug und die anstrengenden Tagen lassen halt Federn 🙈 aber zur zweiten Halbzeit war ich wieder wach und pünktlich zum ersten Tor auf dem Klo 🤦🏽♀️ zum Glück hab es ja noch paar Tore (und das von unseren Stürmern!) und wir zogen eine Runde weiter.
Für mich hieß es dann wieder aus dem Bett und in die Lobby gehen, hier warteten schon zwei Paare meiner Reisegruppe und unsere Reiseleiterin. Zusammen ging es zum Essen und einem "kleinen" Buffet.
Danach ging es direkt ins Bett für mich. Am nächsten Tag hieß es dann ein vorletztes Mal packen, ein letzter Inlandsflug, bevor es am Freitag wieder heim geht.
Um 8.15 ging's los zum Flughafen. Das übliche Prozedere, Koffer abgegeben, durch die Sicherheitskontrolle und am Gate warten. Vor uns lagen sehr lange 1:20 Flugzeit.
Mit der Landung in Sao Paulo auch Perfekt verpasst beendet (eine süße Serie auf Amazon Prime) hieß es wieder warten. Knapp 3 Stunden Aufenthalt hatten wir, bis es für eine Stunde nach Rio weiterging.
Im Flugzeug bin ich dann vor dem Start auch schon wieder eingeschlafen 😅 haben auch einige Zeit noch auf dem Rollfeld gestanden, bevor es los ging.
In Rio wieder zum Kofferband. Keine Minute gewartet und der Koffer war da. Verrückt, wie schnell das hier alles geht. Ich bin gespannt, wie lange wir am Samstag in Frankfurt warten müssen, schließlich ist Ferienende 🙈.
Neue, siebte, Reiseleiterin kennengelernt und auf den Rest der Gruppe gewartet.
Wir haben 2 1/2 Tage in Rio und ich will natürlich alles sehen. Eigentlich war der Plan gestern noch zu einem Spiel uns Stadion zu gehen, aber egal wie ich es gedreht und gewendet habe, zeitlich hat das nicht geklappt. Aber das Stadion will ich natürlich trotzdem sehen, auch ohne Spiel. Aber heute haben wir Vormittags einen Ausflug und Nachmittags war ich Segeln.
Morgen mache ich einen Ganztagesausflug ohne die Gruppe, es ist der zweite freier Tag und somit bleibt ja nur noch Freitag morgen. So habe ich mir das auf jeden Fall gedacht und habe die Reiseleiterin gleich überfallen 😅 wie komme ich zum Stadion, wann werden wir im Hotel abgeholt, kann ich mein Gepäck dort lassen, usw.
Sie war nur dezent überfordert 🤣
Naja, die ganze Gruppe war zusammen und es ging zum Bus, als die nächste Aufregung bevor stand. Mit uns reist eine Familie, Opa, Mama, Sohn und Freundin. Die Mutti ist etwas abgedreht und wollte doch bitte direkt nach Hause fliegen. Sie lief wie verrückt umher, telefonierte und wollte Hilfe von der Reiseleiterin. Und ihre Familie? Die war ganz entspannt und meinte nur, die spinnt gerade 🙈 so sind wir ohne sie mit dem Bus und Hotel gefahren 🤦🏽♀️🤷🏽♀️
Ich habe brasilianische Kollegen und einen Kollegin kommt auch direkt aus Rio. Sie haben mir schon einiges über Rio und die "Sicherheitslage" erzählt. Rio gehört zu einer der ärmsten Städte der Welt und die Schere zwischen Arm und Reich ist riesig.
So war auch eines der ersten Dinge, die uns unsere Reiseleiterin sagte: "Ihr habt bestimmt schon viel über die Kriminalität in Rio gehört, leider ist alles wahr. Bitte tragt keinerlei Schmuck und holt euer Handy auch niemals raus, auch nicht beim Rauchen vor dem Hotel".
Das hatten meine Kollegen schon erzählt, Handys sind wohl besonders beliebt. Die werden aus der Hand geklaut. Auch haben die Diebe nichts zu verlieren, man sollte also unter keinen Umständen versuchen sich zu wehren.
Kreditkarte nur in Restaurants und viele Ecken Rios, einfach nicht betreten. Ach und nach 22 Uhr einfach nirgends mehr draußen aufhalten. Diese Warnungen sollten uns konstant begleiten.
Unser Hotel liegt an der Copacabana (aber bitte nicht im Dunkeln am Strand entlang laufen und Tagsüber, keine Wertgegenstände mitnehmen und auf keinen Fall alleine am Strand lassen!) und mein Zimmer im 14. Stock. Endlich mal wieder paar Höhenmeter ;)
Es ging nur schnell aufs Zimmer, Wertgegenstände und Pass einschließen und zurück ging es in die Lobby. Hier hatte ich mich mit zwei Pärchen verabredet und Mutter und Tochter schlossen sich auch noch an.
So ging es im Gänsemarsch auf die Copacabana.
Copacabana! Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen. Da fällt mir gleich ein Lied ein:
Komm mit mir an die Copacabana
Ich tanze für dich wie ne Diva
Die Nächte vergisst du nie wieder
Ich entführe dich heute Nacht
An die Copacabana!
Und jetzt spazieren wir hier entlang und suchen etwas zu essen. Die anderen etwas angespannt, ich eigentlich recht entspannt, bzw. so entspannt, wie ich halt abends auf der Straße sein kann. Handy ist in meiner Werttasche unter der Kleidung, ein bisschen Bargeld in der Handtasche, damit man was hat, wenn man überfallen wird.
Der Strand lag im Dunkeln, aber es wurde noch sehr viel Sport getrieben. Es gab Straßenverkäufer und ein Restaurant nach dem anderen. Und so gingen wir in eins, welches recht voll war.
Drin gab es Live-Musik (nur dezent zu kaut) und Croquetas! Nicht zu verwechseln mit unseren deutschen Kroketten. Nein! Gefüllt mit Fleisch und frittiert, ist das mein Lieblingsessen in Spanien. Eigentlich der Grund, wieso ich so gerne nach Conil fahre ;) und jetzt gibt es die auch hier. Ich war seelig ;)
So bestellten wir alle unser essen, konnten uns bei der lauten Musik kaum Unterhalten und konnten es nicht wirklich realisieren, dass wir auf der Copacabana sitzen.
Nach dem Essen ging die Hälfte noch ein bisschen spazieren und ich ging mit einem Paar zurück ins Hotel. Zwischendurch hielten wir noch an einem Kiosk und holten Wasser. Hier kam es zu einem weiteren Highlight.
Wenn man reist, vermisst man irgendwann irgendetwas, worauf man sich wieder freut. Schon nach zwei Tagen auf einer Reise, rede ich mit meiner Mama meistens schon darüber, was wir kochen werden, wenn wir wieder heimkommen. Das ist auf jeder Reise etwas anderes.
In meiner Reisegruppe gibt es ein Paar, das isst z.B. immer als erstes Nudeln mit Tomatensoße, ein anderes Schwarzbrot mit Wurst. Ich habe beim Essen immer andere Gelüste (nach diesem Urlaub auf jeden Fall kein Fleisch!), aber es gibt etwas, was ich immer vermissen: Sprudelwasser!
In meiner Reisegruppe gibt es ein Paar, das isst z.B. immer als erstes Nudeln mit Tomatensoße, ein anderes Schwarzbrot mit Wurst. Ich habe beim Essen immer andere Gelüste (nach diesem Urlaub auf jeden Fall kein Fleisch!), aber es gibt etwas, was ich immer vermissen: Sprudelwasser!
Es ist so banal, aber daheim trinke ich nur Wasser. Morgens, mittags und Abends, aber es muss Sprudeln. So richtig im Hals wehtun. Nunja, im Ausland ist Sprudelwasser nicht nur Mangelware, sondern oft einfach überhauptnicht zu bekommen.
So ist es zur einer Tradition gekommen, dass mir meine Eltern mein geliebtes Sprudelwasser oft schon mit an den Flughafen bringen. Und tatsächlich ist es meistens das Wasser, was mir am meisten fehlt.
Und was sehe ich in dem kleinen Kiosk hier in Rio? Ja, ihr ahnt es schon: Sprudelwasser! Besser hätte der Abend nicht laufen können, ich war seelig. Als ich dann im Hotelzimmer auch noch das Fenster (im 14. Stock) aufmachen konnte und nicht die Klima anmachen musste oder in Hitze schlafen. Ja da war der Tag perfekt.
Um halb 8 ging dann schon wieder der Wecker und es ging zum Frühstück. Da gab es eine Wurst, die hatte eine Farbe, damit hätte man irgendwas markieren können. Aber sie hatten auch recht leckere Waffeln.
In der Lobby war dann eine neue Reiseleiterin. Unsere eigentliche war gestern wohl im Bad gestürzt und lag mit Kopfverletzung im Krankenhaus. Die neue Reiseleiterin erzählte uns dann wieder, wie gefährlich Rio doch ist und fuhr mit uns zur Seilbahn auf den Zuckerhut.
Erst warteten wir, das wir zur Seilbahn durften. Dann waren wir auf dem ersten Berg. Hier warteten wir, bis 4 Leute einen 10 minütigen Rundflug gemacht hatten. Dann ging es auf den Zuckerhut und hier hatten wir aus irgendwelchen gründen auch nochmal ne 3/4 Stunde.
Ich mein der Ausblick war toll, aber 2 Stunden dort oben, muss ich auch nicht sein. Dann ging es endlich wieder runter, aber dann war da ja der Wünschebaum und jeder musste noch ein Bild machen, wie er durch den Wünschebaum geht. Puh.. Zum Ende der Reise merke ich doch, dass meine Geduld sinkt.
Endlich waren wir wieder unten und im Bus. Weitergehen sollte es zur Kathedrale. Zur Stadt selbst kann ich aktuell nur sagen, dass sie leider extrem runtergekommen ist. Wir sind an einem alten kolonial Haus vorbei. Fenster kaputt, Holzverschläge vor den Fenstern. Da sagte die Reiseleiterin "das war früher die Uni X und ist jetzt die Uni Y", bitte was? Das Haus wird noch benutz?
Es gibt schöne Häuser, aber alle verkommen. Wirklich "Schön" ist hier nur das Wasser. Auch liegen überall Menschen rum, welche aber anscheinend keine Obdachlosen sind, sondern Menschen aus den Favelas, die sich aber lieber in der Stadt aufhalten.
Traurig ist auch, dass es auf einen Mann, 8 Frauen in Rio gibt. Der Frauenüberschuss ist gewaltig. Der Grund, Kinder bis 18 Jahre können nicht ins Gefängnis. Somit werden die Jungs ab 12/13 Jahre benutzt für alle mögliche Kriminalität und wenn sie dann 18 werden und zuviel wissen, werden sie halt einfach "beseitigt".
Auf dem Weg zur Kathedrale fuhren wir an der Acros da Lapa vorbei. Als ich später die Reiseleiterin fragte, ob wir da auch hingehen. Nahm sie mein Handgelenk, schaute mich fest an und sagte: "Nein und du musst mir versprechen, da auch nicht alleine hinzugehen. Das ist ein Drogenhotspot und alleine sehr gefährlich!".
Sitenode an meine Mama: Mach dir bitte keine Sorgen, wird schon alles schief gehen ;)
Die Kathedrale von außen interessant, aber eher hässlich, war von innen doch recht schön.
Unsere neue Reiseleiterin ist jetzt nicht die Aufmerksamste und so gingen wir zum Bus. Dort stellten wir fest, dass wir nicht alle waren. Unter anderem war die Mutti da, aber die Tochter nicht.
Andere kamen dann nach und meinten, die Tochter sucht ganz aufgelöst die Mutti. Die Tochter kam dann auch und man sah ihr an, dass sie wirklich sehr aufgelöst war und sich sorgen gemacht hatte.
Das war für mich ein Déjà-vu. Erster Tag in Jordanien letztes Jahr und plötzlich war meine Mama weg. Ich hab alles abgesucht, war am Bus, aber sie war nicht zu finden. In einem "sicheren" Land machst du dir sorgen, aber in einem Land wie Jordanien oder in diesem Fall Rio. da gehen dir gleich ganz andere Dinge durch den Kopf.
Zum Glück war die Mutti ja bei uns am Bus und meine Mutter damals nur auf der Toilette, aber so ein Schock, kann tief sitzen.
Von der Kathedrale ging es dann auch wieder ins Hotel. Halb 1 und das Programm war rum. Ich hatte mir für den Nachmittag noch ein Segelturn gebucht und so machte ich mich auf, noch etwas zu essen und dann mit dem Uber ab zur Marina.
Wasser ist mein Element und auf dem Wasser bin ich zuhause. Mit einer kleinen Gruppe ging es auf ein kleines Segelboot und dann hinaus aufs Wasser.
Was soll ich sagen? Es war Atemberaubend! Ich liebe es einfach und es war der perfekte Ausklang des Abends.
Auf dem Boot lernte ich Andreas kennen, ebenfalls deutschsprechend und ebenfalls mit Airbnb auf der Copacabana. So entschieden wir uns zusammen ein Uber zu nehmen und auch noch was zusammen zu essen.
Jetzt bin ich wieder im Hotel und mache mich gleich ins Bett. Morgen gehts um 8.30 wieder los. Diesmal ohne meine Gruppe. Meinen freien Tag verbringe ich mit einem GetYourGuide Ausflug. Es geht erneut auf den Zuckerhut und in die Kathedrahle, aber auch zur Christusstatue, zur Treppe, dem Stadion und noch paar Sachen mehr. Und ich hoffe dann auch nochmal kurz an die Copacbana im hellen zu kommen, so dass ich wenigstens mit den Füßen nochmal ins Meer komme.
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