AIDA 2018 - Mauritus, Le Reunion, Seychellen und Madagaskar

Wer mich kennt weiß, dass eine weitere Urlaubsleidenschaft die AIDA ist.
Ich liebe das Schiff und das Gefühl immer wieder nach Hause zu kommen und doch immer neue Orte zu Entdecken. So spannend auch das Reisen mit dem Rucksack ist, ist es auch schön nicht seine Koffer packen zu müssen und doch jeden Morgen in einem anderen Hafen aufzuwachen.

Ich habe schon verschiedene Reisen mit der AIDA unternommen und möchte euch hier von meiner Reise 2018 mit der AIDAblu vom 11.12.2018 - 25.12.2018 erzählen.

Die Reiseroute sah wie folgt aus:

  1. Anreise
  2. Port Louis, Mauritius
  3. Saint-Denis, Le Reunion
  4. Mahé, Seychellen
  5. Antsiranana, Madagaskar
  6. Nosy-Be, Madagaskar
  7. Toamasina, Madagaskar



1. Anreise

Wie bei jeder Reise zeigt sich der Vorteil in Frankfurt zu leben und den Flughafen nur 20 Minuten entfern zu haben. Die Bahn hatte mal wieder entschieden zu Streike, was uns zum Glück nicht tangierte.
Um 16.10 sollte am 10.12.2018 unser Flieger in Richtung Mauritius starten. Geflogen wurde mit einer von AIDA gecharterten Condor Maschine.
Blaue Knie sind hier genauso sicher, wie das Kostenpflichtige Entertainment Paket, aber wir wussten ja worauf wir uns Einlassen.




Nach 11 1/2 Stunden landeten wir gegen 6.30 Uhr Ortszeit auf Mauritius, mit einem tollen Anflug über die Insel, so dass man bereits vieles sehen konnten.
Nach der Landung ging alles den üblichen Gang, Pass- und Gesundheistkartenkontrollen, Gepäck holen und in einen der von AIDA bereitgestellten Bus Einsteigen.




Wie es für einen Familienurlaub gehört, wurden auch die ersten Spitznamen an unsere Mitreisenden vergeben und meine Mutter wollte sich versehentlich zu den Rauchern stellen, da sie dachte, dass das die Wartenden für den Bus waren. Also der ganz normale Wahnsinn.

Mit dem Bus ging es 1 Stunde über die Insel zum Schiff. Auf der Fahrt konnte man schon viel von der Insel und deren schönen Landschaft sehen.
Was gleich auffiel und uns auch später bestätigt wurde, waren die Anzahl der unterschiedlich ausgelebten Religionen. Es gab Buddhistische Tempel genauso wie Kirchen, Moscheen oder chinesische Tempelanlagen. Hier scheint das Zusammenleben der verschiedenen Religionen wirklich zu funktionieren.

Angekommen am Terminal wurden schnell die Bordkaten abgeholt, schnell ein Familienfoto für die Seekarte gemacht und ab aufs Schiff.

Für mich ist das erste Mal Betreten des Schiffes auf einer Reise mein absolutes Highlight. Wenn man über die Gangway auf Deck 3 ins Innere des Schiffes kommt und das erste Mal wieder AIDA Luft schnuppert, weiß man, man ist Zuhause oder wie es auf der AIDA heißt "Sie haben Urlaub".
 Um halb 9 waren wir dann bereits auf unserer Kabine und auch unsere Koffer waren nach unserem Frühstück direkt auf der Kabine. Eine bessere und unkompliziertere Anreise hätte man sich nicht wünschen können.


2. Port Louis, Mauritius

Port Louis sollten wir am nächsten Tag verlassen, so dass wir zwei Tage hatten die Insel zu Erkunden.
Für den zweiten Tag hatten wir unseren einzigen mit der AIDA durchgeführten Ausflug zum Casela Park geplant, für den Anreisetag stand nur Strand auf dem Plan.

Nachdem wir also gefrühstückt und dann auch unsere Koffer bereits ausgepackt hatten verließen wir zwischen 10 und 11 Uhr schon wieder das Schiff um zu einem der in der Nähe liegenden Strände zu fahren. Wir entschieden uns für Flic en Flac.

Wie ich immer wieder feststellen muss, ist das viele Reisen zwar ein Geschenk, jedoch verlernt man auch sich an den Kleinigkeiten zu freuen.

Der Strand Flic en Flac war sicherlich schön und das Wasser war ein Traum, jedoch hatte ich bereits viele viel schönere Strände gesehen, so dass der Wow-Effekt leider bei uns allen ausblieb. Was nicht heißt, dass wir den Strand und das Meer nicht genossen hätten.

...


So durfte ich mit einem Ohr eine Diskussion mit einem einheimischen Guide und einem Touristen mit anhören, in dem es um Haie ging. Auch unser nächster Stop sollte Le Reunion sein, wo es bei vielen Strände verboten ist zu Schwimmen, da es ein Hai-Problem gibt.
Der Guide erzählte, dass auch Mauritius Haie hat und nicht nur die kleinen Zitronenhaie, sondern auch Bullenhaie, Tigerhaie oder Hammerhaie. Allerdings wären die Haie auf Mauritius nett, so dass kein Problem bestehen würde.

Gegen Mittag zogen dann die Regenwolken auf, schließlich befanden wir uns mitten in der Regenzeit, aber wir waren von der Anreise auch so K.O. dass es uns nicht gestört hat und wir zurück zum Schiff sind.

Für den zweiten Tag stand wie bereits erwähnt ein Besuch im Casela Park an. Eine Mischung aus Tier- und Adventurepark.
Was besonders beeindrucken war, war dass es zumindest so aussah, als wäre der Park in die Natur gebaut und die Natur unberührt gelassen worden.
Im Park selbst gab es viele Möglichkeiten durch die Natur zu spazieren, es gab viele verschiedene Tiere, von denen die wenigsten wirklich in Käfigen eingesperrt waren, wie wir das in Deutschland aus Zoos kennen und es gab auch eine kleine Mini-Safari





Besonders beeindrucken waren die Tortoise. Gesehen hatte ich diese bereits in Namibia, aber die Größe und Anzahl die wir hier sehen konnten war schon sehr Beeindrucken. Zudem hatten sie in diesem Park ein sehr großes Gehege (wenn man das überhaupt so nennen konnten) und ein Pfleger war die ganze Zeit vor Ort um Touristen davor zu hindern, sich auf sie zu setzen oder zu füttern.

Und vor allem die Natur und die Berge waren beeindruckend  und so nicht erwartet.

...

Nach dem Park ging es zurück zum Schiff und zur Seenotrettungsübung. Ein nötiges Übel auf jeder Reise, doch danach war dann das erste Auslaufen.






Das Auslaufen ist immer und immer wieder etwas besonderes. Das warten dass es losgeht, fast ein Herzinfarkt bekommen, wenn das Schiffshorn geblasen wird und dann natürlich Sail Away von Enya als Auslaufmusik. Gänsehaut jedes mal aufs Neue.

3. Saint-Denis, Le Reunion

Wie natürlich jeder weiß, gehört Le Reunion zu Frankreich und daher gab es auch hier die Gelbewesten-Proteste, wodurch der Hafen eine Zeitlang gesperrt war und die Routen vor uns Le Reunion nicht anlaufen konnten.
Ich habe ehrlich gesagt auch nicht daran gelaubt, dass wir Le Reunion anlaufen können, da die Sperrung erst ein Tag vor unserer Ankunft wieder geöffnet werden sollte.
Doch wir hatten Glück und durften als erstes AIDA Schiff anlegen.

Von Le Reunion habe ich nicht besonders viel erwartet. Es ist eine Vulkan-Insel die ein Wandertraum sein muss. Meine Wanderleidenschaft hält sich allerdings in Grenzen, wodurch ich keine Hohen Erwartungen an die Insel hatte.

Ich hatte für uns ein Auto gemietet mit dem ich meine Eltern und meinen Bruder zwei Tage über die Insel fahren wollte.
Da es auf der Insel in der Nähe des Hafens nur zwei Autovermietungen gibt, wurde im Vorfeld schon auf die Chaotischen Zustände hingewiesen.
Wir hatten unser Auto allerdings im Vorfeld reserviert und waren dann gegen halb 9 an der Autovermietung, die mit kostenlosem Wasser und Stühlen im Schatten zumindest ihr Bestes versucht haben.
Chaotisch war es aber trotzdem, da die drei Mitarbeiter pro Person ca. 20 Minuten benötigten.
Wir nahmen es gelassen und hatte nette Gespräche mit den Wartenden, in denen man sich schon austauschen konnte, wo man am besten Parken konnte, was man sich anschauen würde, usw.
Natürlich gibt es auch unverbesserliche, sowie eine nette ältere Dame die sich gleich mehrere Flaschen kostenloses Wasser genommen hat ("Wasser kann man ja nie genug haben") so dass nicht für alle genug da war. Oder eine junge Dame die wohl relativ spät kam und zu uns wartenden nach vorne ging (ich wartete bereits ca. seit 1 Stunde) und fragte was wir denn machen würden.
Auf die Antwort das wir warten wurden das wir dran kämen, wurde sie dann etwas frech und meinte, ja sie hätte ja reserviert und eine Abholzeit von halb 10 und sie würde gerne als nächstes dran kommen. Als wir ihr dann erklärten, dass wir bereits seit 1 Stunde warten, ebenfalls ein Auto reserviert hätten und eine Abholzeit von 8.30 hatten, ist sie schimpfend wieder ans Ende der Schlange.

Leid tat es für die vor mir in der Schlange, die kein Auto reserviert hatten und zwei Personen vor ihnen, das letzte freie Auto weggeschnappt und die somit umsonst über 1 Stunde angestanden hatten.

Vorher zu reservieren und frühzeitig da sein, lohnt sich halt doch immer. So ging es dann doch irgendwann für uns los in Richtung Süden der Insel.

Die vorherigen Horror-Sories über schlechte Straßen und Verkehrschaos konnten wir nicht bestätigen.
Verkehrschaos kenne ich aus Frankfurt und mehr als ein paar mal zähfließenden Verkehr haben wir nicht mitbekommen.




Was uns alle allerdings verwunderte war das ständige anhaben des Blinkers. Egal ob recht oder links auf der Fahrbahn, der Blinker wurde gefühlt nie ausgemacht. Eine richtige Erklärung konnten wir selbst bei Google nicht finden.

Unser Ziel im Süden sollte ein Wasserfall sein und nach dem wir die Bundesstraße verlassen hatten, begann das Abenteuer. Ein kurzes Verfahren führte uns in kleine Hinterstraßen, die wie sonst wohl nicht gesehen hätten, bevor es zur Straße hoch in die Berge zum Wasserfall gehen sollte.
Hier waren die Straßen nicht mehr ganz so gut und es gab eine Haarnadelkurve nach der anderen, die ebenfalls eine enorme Steigung hatte. Also nichts für Fahranfänger und die Hupe war mein ständiger Begleiter, um anzukündigen, dass ich jetzt komme.
Auch hier kam ein altes Familienritual wieder zum Tragen "Mutter mach die Augen zu und schlaf einfach". Ein wunderbares Mittel bei engen Überholmanövern oder eben engen Straßen mit steilen Abhängen.

Irritiert war dann meine gesamte Familie, als ich mitten auf der Straße anhielt. Aber es war gerade ein so schönes Fotomotiv und ich musste das einfach festhalten:


Wozu hatte man denn schließlich die Freiheit eines eigenen Autos und die Straßen waren eh leer.

Wie ich schon angedeutet hatte, kann das viele Reisen einem auch etwas nehmen. Auch was Wasserfälle angeht, ach was hab ich schon Wasserfälle gesehen. Egal ob die Seljalandsfoss oder Gullfoss-Wasserfälle in Island oder sämtliche Wasserfälle in Australien oder Neuseeland. Gefühlt habe ich schon 1 Millionen Wasserfälle in jeglicher Variante gesehen.

Doch die Cascade Grand-Galet haben mich dann doch wieder aufs neue Beeindruckt.





Bei unserer Hinfahrt haben wir bereits viele Grillplätze am Rande des Flusses gesehen, die zum Entspannen und zum Baden im Fluss eingeladen haben.
Wir hatten nichts zum Picknicken dabei, jedoch machten auch wir eine Pause, um uns im kalten Nass zu erfrischen.







Nach dem Wasserfall führte uns unser Weg noch zu einem Strand. Doch das Wetter war uns dann leider doch nicht mehr so hold, so dass wir nach einem kurzen Bad im strömenden Regen zurück zum Schiff fuhren.


Den Sonnenuntergang schauten wir dann auf Deck 5 an, ein Geheimtipp, der leider mittlerweile nicht mehr so geheim ist.



Dadurch das Le Reunion eine Vulkan Insel ist, gibt es natürlich viele Berge und ein Muss ist den Sonnenaufgang auf einen dieser Berge zu sehen.
Nicht nur, dass der Sonnenaufgang schön ist, auch ist die Sicht am frühen Morgen noch gut. Je später der Tag, müssen Wolken aufziehen, so dass die Sicht verdeckt ist.

Also beschlossen wir um 5 Uhr loszufahren um dann Planmäßig zwischen 6 und halb 7 an Piton Maido anzukommen.

5 Uhr morgens, in meinem Urlaub. Nach deutscher Zeit 2 Uhr in der Nacht. Wer mich kennt, weiß dass das für mich schon einige Überwindung kostet. Aber was tut man nicht alles ;)
So kam es auch, dass wir die Bekanntschaft eines jungen Nautikstudenten aus Hanau machten, der morgens Schicht an der Gangway hatte und uns Informieren wollte, wenn der hafeninterne Bus unregelmäßig in der Nacht fahren sollte.

Doch wir waren nicht die ersten die das Schiff so früh verließen, jedoch eine der wenige, die zu Piton Maido fuhren. Der Aussichtspunkt lag auf 2.200 Meter Höhe, die wir erstmal mit dem Auto erklimmen mussten.
Je Heller es wurde und je Höher wir kamen, umso kälter wurde es.
Gestartet haben wir bei schönen 26 Grad, angekommen waren es nur noch 12 Grad.

Doch die Fahrt war wie am Tag zuvor spannend und Serpentinenreich. Doch die Fahrt hat sich gelohnt. 15 Minuten schneller wären vielleicht besser gewesen, aber auch so war die Aussicht ein Traum.











Die Abfahrt war dann doch etwas belebter, jedoch einfach nur schön.
Wir entschieden uns für den Rest des Tages zurück aufs Schiff zu fahren.
Um 16 Uhr sollte Auslaufen sein und wir brachten das Auto ohne Probleme und lange Wartezeit zurück.

Leider viel mir keine Stunde später auf, dass ich eine Kugel meines Septums verloren hatte.
Früher hatte ich immer Ersatzkugeln mit dabei, da jedoch seit Jahren nichts passiert ist, lagen diese schön daheim in meinem Badschrank.

Nachdem ich mir mittags das Septum dann im Pool in der Hand hatte, wusste ich, ich muss noch mal los. Es lagen zwei Seetage vor uns und das Risiko, dass ich das Piercing verliere war mir zu groß. Hätte ich nur das Auto noch nicht abgegeben.

Nach kurzem Googeln fand ich ein Piercer in der näheren Stadt und fuhr dann noch einmal per Bus in die Stadt. Das was ich von Le Port gesehen habe, war wirklich nicht sehenswert.
Auch meine Navi schickte mich in Hintergassen, die ich wohl lieber nicht gesehen hätte.
Aber schließlich mit der Hilfe von mehreren Passanten wurde ich fündig und der Piercer machte auch einen sehr guten Eindruck.
Mit einer neuen Kugel machte ich mich dann im strömenden Regen wieder zurück zum Schiff. Sowas muss man auch mal mitgemacht haben ;)

4. Mahé, Seychellen

Bevor wir die Seychellen erreichten gab es die ersten beiden heiß ersehnten Seetage.
Wir hatten nun 4 volle Tage hinter uns und freuten uns auf 2 Tage Deck und Entspannung




Zudem gab es ein Kennenlerntreffen für alle Mitglieder des Wasserurlaub-Forums und diversen Facebook-Gruppen, an dem ich viele nette Leute kennengelernt habe, mit denen ich den einen oder anderen Abend verbracht habe.



Nach zwei Tagen auf See kamen wir im Regen auf den Seychellen an. Auch hier hatte ich für zwei Tage wieder ein Auto gemietet und ich durfte endlich wieder im Linksverkehr fahren.

Der erste Stop war Victoria, die Hauptstadt von Mahé. Das wir länger für die Suche nach einem Parkplatz benötigt haben, als wenn wir die paar Meter vom Schiff gelaufen wären, lasse ich jetzt unkommentiert.
In Victoria fühlte ich mich schon eher an Afrika erinnert. Viel Trubel, Laut und ein bisschen Chaotisch, ich liebe es.

...

Wir verließen Victoria im strömenden Regen um in den Norden zu einem Strand zu fahren.
Jedoch hörte der Regen leider nicht auf, auch eine kurze Pause auf dem Schiff und das erneute Losfahren brachte uns kein Glück. Doch auch mit Regen zeigten sich die Strände von ihrer Schönheit.










Am Abend wurden dann die Hälfte der Gäste Verabschiedet, da es jeweils die Möglichkeit in Mauritius und auf den Seychellen des Aufstieges gab.
Dieses wurde traditionell vom Kapitän, Entertainment Manager und General Manager durchgeführt, Mit einem allerschlimmsten Kopfwehsekt.


Für den nächsten Tag stand Beachhopping an. Für mich waren die Seychellen im Vorfeld das Highlight der Reise und ich wollte soviele Strände sehen wie möglich.
Auch auf den Seychellen sind einige Strände durch starke Unterbodenströmungen nicht geeignet zum Schwimmen, jedoch fuhren wir von einem Strand zum nächsten und waren im Paradies angekommen. Ich glaube 7/8 Strände haben wir uns angeschaut und am letzten Strand ist dann auch die Sonne zu Vorschein gekommen. Bilder können die Wirklichkeit nicht einfangen.
Es war einfach nur schön und auch mit dem Wetter hatten wir glück. Wir haben von anderen Gästen gehört, die auch am zweiten Tag nur Regen hatten.
...

Am Abend gab es dann erneut die Seenotrettungsübung und hier sollte sich zeigen, was für eine Art von Gästen aufgestiegen sind: Nörgler!
Viele Gäste die wohl die Tour nur wegen den Häfen gebucht haben und eigentlich MeinSchiff-Fahrer waren und die nur zum Nörgeln auf dem Schiff waren.
Ich weiß nicht, wie Menschen so unzufrieden in einem Urlaub sein können und immer nur das Schlechte sehen.
Ich vertrete auch hier noch einmal die Meinung, dass weder MeinSchiff noch AIDA besser ist, es sind zwei unterschiedliche Konzepte und der eine mag das mehr oder der andere das.
Wenn ich mir dann anhören muss, an was gemeckert wird, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Aber jedem das seine. Ich hatte wieder eine sehr schöne Zeit auf der AIDAblu und habe mir diese auch nicht von den Nörglern kaputt machen lassen.

5. Antsiranana, Madagaskar

Bevor wir in Madagaskar ankamen, gab es noch einen Seetag.
Madagaskar war das Thema Nummer 1. Ich persönlich habe nur Horror-Stories gehört. Leute in Quarantäne, absolute Armut, keine Infrastruktur und unmutbare Zustände.
Umso gespannter war ich auf Madagaskar. Nach 3 Jahren sollte ich endlich wieder afrikanischen Boden unter den Füßen haben und ich war gespannt was Madagaskar zu bieten hat.

Gebucht hatten wir die Tour 3 schönsten Buchten und wir waren alle sehr gespannt. Am Abend vorher hatten wir eine Unterhaltung mit Gästen, die bereits auf La Reunion eine Tour mit Bakadi Dreams gemacht hatten und uns empfohlen frühzeitig da zu sein. Bei ihrer Tour kamen sie pünktlich und der erste Bus war schon voll, so dass sie angeblich 3 Stunden auf den nächsten Warten mussten.

Überprünktlichkeit liegt ja in der Familie, also waren wir eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Treffpunkt am Hafenausgang und ich fühle mich gleich Zuhause.
Die Gerüche, das geschnatter der Menschen, die Einheimischen. Mein Herz schlägt einfach nun mal für Afrika und ich war sofort gefangen von der Atmosphäre.







Untypisch organisiert ging die Fahrt los. Die Guids waren Einheimische die alle Deutsch sprachen, was nicht selbstverständlich sind. Die Jeeps in die wir eingewiesen wurden, machten einen sehr guten Zustand, wenn man mal von dem nicht funktionierenden Amaturenbrett absieht. Und keine 10 Minuten später ging es auch schon los.
Wohlgemerkt 15 Minuten vor dem eigentlichen Treffpunkt.
Alles glatt läuft natürlich nie alles und beim ersten Halt am Zuckerhut von Antsiranana hatte eines der Autos einen Platten, aber auch der wurde innerhalb von 15 Minuten repariert, so dass wir weiterfahren konnten.

Ich könnte ja stundenlang durch die Gegend fahren und einfach all diese Eindrücke genießen. Hier bin ich Zuhause, hier bin ich glücklich.









Den ersten Stop machten wir an einem kleinen Markt. Bevor es dann weiter ging.




Nun verließen wir die bepflasterte Straße und es ging über Stock und Stein, so wie ich das aus Afrika kenne.






Es ging zu einem der Baobab-Bäume (oder besser bekannt als Affenbrotbäume) und hier entfaltete sich die ganze Bandbreite der Nörgler. Von Leuten die angeblich Privat-Touren gebucht haben und nicht verstehen, wieso soviele Menschen hier wären, über die die einfach nur zum Strand wollten.
Die Schönheit der Natur ist hier vielen verborgen geblieben.





Ich muss dazu sagen, dass wir nicht mehr als 15-20 Personen an diesem Baum waren. Das kenne ich aus Deutschland und dem Rest der Welt ganz anders.
Unsere Gruppe bestand eigentlich aus 3 Autos á 4 Personen. 2 Autos sind nach dem Baum direkt zum Badestrand, während wir mit dem Guide noch zu einer weiteren Bucht fuhren.






Auch wenn das Meer noch nicht ganz so schön war, konnte man schon erahnen was Madagaskar zu bieten hat. Eine Schönheit, die ich so nicht erwartet habe und mich sehr berührt hat.

Weiter ging es zum Badestrand. Der Weg dorthin war ein Erlebnis. Es ging wieder über Sandpisten. Einer der Fahrer in einem der Jeeps vor uns war wohl noch ein Fahranfänger und blieb immer wieder stecken. Es bildete sich eine sehr lange Schlange und es ging immer nur Meter für Meter voran, bis der Fahrer sich wieder festgefahren hatte.
Ein Auto musste dann auch noch abgeschleppt werden. Es war schon ein Schauspiel, gerade als dann eine Autoschlange auch noch entgegen kam und es eigentlich kein Platz gab.





Aber alle blieben entspannt und mit gemeinsamer Kraft schafften es dann alle Autos ans Ziel.
Was uns zu Gesicht kam, war einer der schönsten Strände unserer Reise und vielleicht einer der schönsten die ich je gesehen habe (Whitesundays bleiben davon natürlich unangetastet).
...

Nach 1 1/2 Stunden Zeit zum Entspannen (oder seine Sonnenbrille in den Wellen zu verlieren) ging es weiter zur nächsten Bucht, von der aus man Schildkröten im Wasser sehen konnten.





Am letzten Halt gab es dann was zu essen, bevor es zurück zum Schiff ging.











Die Eindrücke dich ich an diesem Tag sammeln durfte sind unvergesslich. Nichts erwartet und völlige Überwältigung. Antsiranana war definitiv mein Highlight der Reise. Gekrönt wurde dieser Tag durch ein Auslaufen, welches mit dem Auslaufen in Warnemünde locker mithalten konnte.

Der Hafen war voller Guids die lachten und tanzten. Auf einem Berg in der nähe waren unzählige Handylampen zu sehen. Gänsehautmoment pur:



6. Nosy-Be, Madagaskar

Am nächsten Tag stand dann schon der nächste Hafen auf Madagaskar an. Hier hatten wir ebenfalls eine Tour mit Bakadi Dreams gebucht, den Naturausflug mit Lemuren.

Auf Nosy-Be musste getendert werden und ich hatte im Vorfeld ebenfalls unterschiedliche Horror-Geschichten gehört. Auch was den Treffpunkt anging, hatte ich nur im Kopf, man solle eines der ersten Tenderboote nehmen.
Gesagt getan, wir waren um 8.30 am Hafen, um festzustellen, dass der Treffpunkt erst um 9.45 Uhr war. Wir machten uns in einem kleinen Unterstand bequem und ziemlich schnell wurde auffällig, dass die zwei Damen mir gegenüber immer wieder zu mir rüber schauten und miteinander sprachen.
Es handelte sich um zwei Einheimische Nonnen, die dann versuchten mit mir Kontakt aufzunehmen.
Da meine grünen Haare, die sonst das Aufsehen erregen, unter meiner Kappe waren, konnten diese nicht der Grund sein. 
Die Damen sprachen aber leider nur französisch oder italienisch, zum Glück fanden wir einen Herren der Übersetzen konnte.
Es stellte sich raus, das ich ihrer Tochter wie aus dem Gesicht geschnitten bin. Wir unterhielten uns über den Dolmetscher ein wenig und machten auch für sie ein Bild.
Soso, also habe ich eine Doppelgängerin auf Madagaskar ;)

Unser Guide vom Vortag ist über Nacht nach Nosy-Be gefahren und hat uns auch auf diese Tour begleitet. Auch hier war die Treffpunktzeit wohl eher eine Richtline, denn um 9 saßen wir dann in einer kleinen Nußschale auf dem Weg zur ersten Insel.
Bereits bei der Einteilung des Bootes, wusste ich schon, das wird ein lustiger Tag. Wir hatten nur Nörgler an Bord. 






Angekommen auf der Insel mussten wir unsere Schuhe ausziehen und die letzten Meter zum Strand durch das Meer machen (natürlich ein Zustand über den man Nörgeln muss). Weiter ging es einen Berg hinauf, wo es mehrere Tiere zu sehen gab.






Im oberen Teil trafen wir auf zwei Lemuren-Gruppen, die zwar wild Leben, aber wissen, dass sie hier gefüttert werden.
Ach sind die Kleinen süß <3 da ist mein Tierlieberherz sofort aufgegangen.









Zuckersüß die Kleinen.Und ganz zarte Hände haben sie. Wirklich einfach nur süß.
Beim Abstieg des Berges kam es wieder zum Nörgeln. Zwei Damen im mittleren Alter beschwerten sich, dass sie auf die Toiletten müssen und der Guide ihnen ja nicht gesagt hätte, wo es eine Toilette gäbe. Der Guide gab dann zwei Optionen, entweder noch auf dieser Insel in einem Restaurant oder dann auf der nächste Insel.






Wir rieten ihnen dann, doch noch auf dieser Insel zu gehen.
Soetwas unselbstständiges habe ich echt noch nicht erlebt. Der Guide führte die beiden dann zu dem Restaurant und ging mit uns weiter zum Schiff. Das hat die Damen aber leider überfordert, dass sie nicht bis auf die Toiletten gebracht wurden und sich im Restaurant zu Informieren, war ihnen leider auch zuviel. Also ging es ohne Toilettengang zurück aufs Schiff.

Nun ging es ca. 40 Minuten zur nächsten Insel. In einer Nußschale. Über das offene Meer.
Was soll ich sagen, ich hatte mein Spaß. Es gab kräftig Seegang und das Schiffchen knallte nur so von einer Welle zur Anderen. Eine der Damen hatte wohl Bandscheibenprobleme, so dass sie irgendwann nur noch Schrie, während ihre Freundin versuchte sie vor den Schlägen des Bootes zu schützen.

Angekommen auf der Insel fing dann auch schon die Tirade an, sie will sofort zurück zum Schiff. Sie muss umgehend zum Arzt. Ihre Bandscheibe sei durch.
Ich habe mir ein Herz gefasst und dachte, vielleicht hat sie ja wirklich schmerzen und braucht Hilfe. Also bin ich zurück zum Boot zu ihr und hab versucht mit ihr zu reden.
Erste Aussage war, sie bleibt im Boot, bis ein Boot kommt um sie zu holen.
Ich als zum Guide und geklärt, dass er eine Rückfahrt für sie organisiert.
Zurück zur ihr um ihr das zu sagen und sie zu fragen, ob sie hier warten möchte oder wie sie es gerne hätte. Als Antwort bekam ich dann ein ziemlich patziges, was ich mir denn denken würde, natürlich will sie nicht im Boot sitzen bleiben, sondern zum Strand.
Mein Vater und ich haben ihr dann geholfen aus dem Boot zu kommen und als Dank haben wir alle einmal den Mittelfinger erhalten.
Da fehlen mir einfach die Worte. Aber gut, wir sind dann weiter zum Strand und zu den Toiletten. Dort konnten die beiden Damen dann auch endlich auf die Toiletten. Noch nicht ganz zurück ging die Tirade weiter. Was dem Guide denn einfallen würden, es würde ja keiner mit ihr reden und wie geht es überhaupt weiter, und und und. Ich hätte ihr Gesicht gerne sehen, wenn der Guide zur ihr auf die Toilette gekommen wäre, um mit ihr zu reden.
Aber es gibt Menschen, denen kann man einfach nicht Helfen. Sie können einem eigentlich nur leid tun.

Weiter habe ich mich nicht um die Damen gekümmert und gesehen habe ich sie dann auch nicht mehr.

Auf der Insel selbst sind wir auf einen Aussichtspunkt gelaufen und hatten dann Zeit am Strand zu entspannen.
















Zurück ging es wieder mit der Nußschale. Diesmal gab es keine Schläge, dafür Unmengen an Wasser.
So dass meine Eltern bis auf die Unterhose nass waren.



Doch auch dieser Tag war wieder sehr schön. Kam zwar nicht an Antsiranana ran, aber ebenso voller Überraschungen. Und das Madagaskar so schöne Strände hat, war mir bisher nicht bewusst gewesen.
Der Tag endete mit einem weiteren schönen Sonnenuntergang und unserem vorletzten Auslaufen.
Die Reise neigt sich dem Ende.





7. Toamasina, Madagaskar

Nach den zwei Tagen voller Eindrücke kam ein Seetag gerade recht.
Wir hatten zwei Tage voller schöner Momente und traumhaften Wetter. Andere haben auch andere Erfahrungen gemacht. Ausflüge die nicht so toll waren oder das Belagert werden von bettelnden Menschen. Wir haben von dem nichts mitbekommen. Klar wir reden hier von Madagaskar, Armut findest du an jeder Ecke, aber aufdringliche Bettler hatten wir keine.

Ich genoss den Seetag so wie ich es am Liebsten habe. In der Sonne. Auf Deck. Mit der schönsten Aussicht!


Von Toamasina hatte ich wenig Erwartungen. Es sollte der uninteressanteste Hafen auf Madagaskar sein und wir hatten auch keine Tour gebucht. Wir wollten hier die Stadt mit dem Tuk Tuk erkunden und den Rest des Tages dann noch das Schiff genießen. 

Hier waren wir dann auch eher in dem Afrika angekommen, dass ich kannte und in Toamasina gab es auch nicht wirklich etwas zu sehen außer ein Markt und eine Allee aus Banyanbäumen (diese waren aber wirklich sehr schön).

Außerhalb des Hafengeländes haben wir uns ein Tuk Tuk gemietet, bzw. eigentlich nur den Fahrer und wie das Schicksal so will gab es nur gelbe Tuk Tuks, außer unseres, das war grün.












Nach einer Stunde waren wir dann auch wieder an Bord und ließen den Tag, Tag sein. Am Abend kam unser letztes Auslaufen und ein wenig Melancholie kam auf.
So schnell gehen zwei Wochen um und soviele Eindrücke wurden gesammelt. Auch die Freude auf Zuhause, selbst gekochtes Essen und die Arbeit (zumindest in meinem Fall) stellten sich ein. 


Unser letzter Tag war Weihnachten. Auch wenn wir in der Sonne waren, der 24. Dezember ist gekommen und der Heiligabend stand an.
Den Tag haben wir noch in der Sonne verbracht, bevor es am Nachmittag auf die Kabine ging.
Die letzten Sachen wurden gepackt, da wir nachts um 4 abgeholt wurden und es gab auch noch einmal eine kleine Bescherung bei "Driving home for christmas". Es gab eine Weihnachtsgala und natürlich auch leckeres Essen.




Die jungen Wilden entschieden sich die Nach durch zu machen. Und so verbrachte ich die Nacht mit ein paar Anderen bei Dart und Airhockey, bevor es dann um 3 zum Sektfrühstück ging und von dort zum Flughafen.

Ein letztes Mal auf die Kabine gehen, ein letztes Mal AIDA Luft schnappen und dann heißt es auf AIDAsehen.

Dank der durchgemachten Nacht, verschlief ich auch 9 von den 11 Stunden Flug und schon waren wir wieder im kalten Deutschland.

Geblieben sind viele Eindrücke, braune Haut und die Sehnsucht nach Meer.

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