Angkor - das Reisehighlight schlechthin

Von Da Nang ging es erstmal wieder nach Hanoi. Allerdings war das der 25. Januar, also Neujahr. Da es am nächsten Tag direkt weiter nach Siem Reap gehen sollte, beschloss ich ein Hotel in der Nähe des Airports zu suchen und nicht wieder nach Hanoi rein zu fahren.

Als ich ankam empfing mich wunderschönes kaltes Regenwetter. Keines der Taxis wollte mich in das 3 km entfernte Hotel bringen, konnten aber auch zu wenig Englisch, um zu erklären wieso.
Irgendwann willigte einer ein und forderte annähernd den gleichen Preis, wie für die Fahrt in das über 30km entfernte Hanoi.
Auch der Bus, zu dem ich verwiesen wurde, fuhr nicht im meine Richtung. Also beschloss ich den Weg zu gehen. Im Regen.

Das Problem, es gab keinen richtigen Fußweg und mein Versuch endete an einer Art 8 Spurigen Autobahn. Mein Hotel lag auf der anderen Straßenseite, aber es gab kein hinüber kommen. Hier sammelte mich ein Taxi ein, der dann auch nur 1 /3 des Preises aufrief.

Alles wirkte verlassen. Keine Menschen auf der Straße, alle Häuser verschlossen. Etwas gruselig. Mein Hotel ebenfalls fachmännisch verschlossen mit einem Fahrradschloss. Auf machte mir ein kleiner Junge, der dann von seinem Vater zusammen gestaucht wurde, weil er mich klatsch nass rein gelassen hat und ich natürlich den Flur voll getropft habe..

Ich wurde erstmal nicht beachtet, bis die Frau kam. Auf die Frage, ob es irgendwo was zu essen gäbe, verneinte sie. Es sei ja schließlich Tet (Neujahr), aber sie würde mir paar Nudeln kochen.

Ich wurde in mein Zimmer in dem vierten Stock gebracht. Auch im Hotel wirkte alles verlassen und ich hörte im Zimmer den Regen auf das Dach Peitschen.

Eine Stunde später kam der kleine Junge und rief mich zum Essen.
Hier traf ich John. Ein Engländer, der seit 2 Jahren remote als Programmierer arbeitet.
Da hatten wir natürlich eine gute Gesprächsbasis und ließen uns das Essen schmecken.


Das war mit das beste Essen, was ich in Vietnam hatte..
Mit der Zeit kamen auch weitere Gäste und ich fühlte mich nicht mehr ganz so alleine.

Abends gab's dann auch noch Fussball, doch nach dem überraschenden 1.0 streikt das Internet und ich erfuhr erst nach dem Aufwachen von unserem 2.0 Sieg gegen die Dosen.

Weiter ging es für mich nach Kambodscha.
Mit dem Flieger 2 Stunden nach Siem Reap. Den Flug verbrachte ich mit einer Folge Comedy Roast, geroastet wurde Felix Lobrecht. Ich musste öfter herzlich Lachen.


Angekommen in Kambodscha erwarteten mich die unfreundlichsten Passkontrolleure, die ich bisher erlebt habe. Da waren die in Russland und Israel richtig zuvorkommend dagegen 😅

Doch auch das konnte mir die gute Laune nicht verderben.
Wer mein Blog verfolgt, kennt schon dieses unbeschreibliche Gefühl, dass ich mich irgendwo einfach wohl fühle.
Auch hier war es wieder so. Keine 10 Schritte aus dem Gebäude raus und ich wusste, hier fühle ich mich wohl. Innerhalb von Sekunden wusste ich, hier gefällt es mir besser in Vietnam.

Warum? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht die Sonne, die Wärme? Später, dass ich ihm Probleme endlich wieder geiles Essen gefunden habe. Ich weiß es nicht, aber Kambodscha gefiel mir vom ersten Augenblick.









Ich hatte nun 3 Tage um die Tempel Anlage von Angkor zu Besuchen. Es sollte mein absolute Reisehighlight sein.
Es sollte mit den bekanntesten Tempeln beginnen. Sonnenaufgang am Angkor Wat und neben weiteren Tempeln auch Ta Phrom, besser bekannt als der Tomb Raider Tempel.

Gebucht hatte ich einen Privaten Fahrer für den nächsten Tag. Um 4.30 sollte es losgehen. 4.30!!! Also mitten in der Nacht aufstehen, aber was tut man nicht alles.

Im Zimmer lernte ich dann Nadja kennen. Gerade erst aus Deutschland in Kambodscha angekommen, hatte auch sie diese Tour für den nächsten Tag gebucht.
Also quälen wir uns zusammen um 3 aus dem Bett. Sie hatte jedoch einen anderen Fahrer.

Tuktuks dürfen nur bis zur einer bestimmten Stelle fahren. Dort entließ mich mein Fahrer im Dunkeln und meinte nur, einfach geradeaus und in 200m links. Also stolperte ich im Dunkeln mit meiner Handy Taschenlampe durch irgendeinen Wald. Wo genau ich hin musste, wusste ich nicht. Aber irgendwann traf ich auf die Massen und folgte ihr.

Gegen 5 war ich dann am entsprechenden Platz. Sonnenaufgang war zwischen 6.30 und 7.00. Jetzt hieß es warten. Im Dunkeln, mit 1000 anderen Menschen.
Denn das ist wohl DAS Erlebnis hier, dass sich täglich tausende von Menschen anschauen.




Die Herausforderung war es also, Bilder zu machen, ohne die Menschenmassen mit drauf zu haben. Ich denke das ist mir gelungen 😉 Aber wirklich schön ist diese Massenveranstaltung nicht.

Von dort ging es dann in den Tempel, bzw. die Anlage erkunden.










Von dort beeilte ich mich, vor den Massen in den nächsten Tempeln zu sein und mein Plan ist voll und ganz aufgegangen.
























Sobald die Besuchermassen kamen, floh ich zum nächsten Tempel und konnte so alles relativ Ruhig bewundern. Nadja erzählte mir später, dass sie gerade im Tomb Raider Tempel nur so mit chinesischen Reisegruppen durchgeschleust wurde.

Gegen Mittag war ich dann wieder im Hostel und das war auch gut. Die Schwüle wird zum Mittag ziemlich anstrengend.

Im Hostel traf ich dann Nadja wieder und wir vereinbarten uns für die nächsten zwei Tage einen Fahrer zu Teilen und die restlichen Tempel zusammen zu erkunden.

Den Abend verbrachten wir beide zusammen bei gutem Streetfood. Ich bin hier kulinarisch wieder im 7. Himmel. Bevor wir wieder früh ins Bett gingen. Unser Fahrer holte uns um 7.30 Uhr ab.

An dem Tag sollten wir 7 Tempel anschauen und wollten vor der Mittags Hitze wieder daheim sein.

Schnell merkten Nadja und ich, dass wir auf der gleichen Wellenlänge sind, was eine Besichtigung angeht. Wir brauchen beide keine Stundenlange Besichtigungen und hatten somit viel Spaß miteinander.



























Mit jedem Tempel, jeder Treppe, jedem Grad mehr, schwand unser Motivation. Oh, wirklich noch 2 Tempel? Wollen wir wirklich einmal um den Tempel laufen, sieht doch eh alles gleich aus? 😅
Das Gute war, wir waren im komplett gleichen Mode, so dass wir uns bei jeder Entscheidung einig waren und die Aufenthalte und Anzahl der Bilder, von Tempel zu Tempel geringer wurde.

Klar waren alle Tempel beeindruckend und Angkor ist definitiv ein Highlight und man muss es mal mit eigenen Augen gesehen haben. Aber wenn man Tempel für Tempel macht, wird man irgendwann müde. Und auch der Happy Tower konnte uns nicht mehr motivieren.



Der war aber auch garnicht so Happy und wir waren froh, als es dann endlich Richtung Hostel ging.



Für den Tag waren wir geschafft und ich erholte mich am Pool von den ganzen Eindrücken.

Heute ging es erneut um 7.30 Uhr los. Schon beim losfahren waren Nadja und ich uns einig, nach diesem Tag reicht es uns mit Tempeln und die Motivation war nicht ganz so hoch.

Doch erstmal fuhren wir 90 Minuten mit dem Tuktuk, begrüßten 1000 Freunde unseres Tuktuk Fahrers, fuhren an seinem Haus und Häusern der Familie vorbei und blieben im Sand stecken.

Doch nach den 90 Minuten waren wir dann doch auch froh, endlich mal wieder auszusteigen.

Der Tempel sollte riesig sein und wir sollten besser zwei Flaschen Wasser mitnehmen.
Also machten wir uns auf. Motivation eher Mittel.
Der Tempel war sehr beeindruckend durch die Größe, allerdings komplett zerstört und voller chinesischen Reisegruppen.









Um einer chinesische Reisegruppe aus dem Weg zu gehen, wählten wir einen Weg, der aus dem Tempel wieder rausführte. Wir schauten uns kurz an und waren der Meinung genug gesehen zu haben und zurück zu gehen. Schließlich standen noch 4 weitere Tempel an.

Unser Fahrer war völlig verwirrt, dass wir so schnell wieder da waren, aber wir sind nun mal keine Chinesen, die an Jedem Stein ein Foto machen müssen 😉

Weiter ging es zu weiteren Tempeln.








Als wir endlich am letzten Tempel ankamen war die Motivation auf dem Tiefpunkt.


Der letzte Tempel war dann jedoch noch einmal sehr beeindruckend.
So ein Tempel Marathon ist schon sehr anstrengend und braucht auch viel Zeit, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Auch wenn es sich jetzt vielleicht etwas leidend anhört, hatten wir beide doch sehr viel Spaß und haben die 3 Tage sehr genossen.







Für mich war das mein letzter Tempel auf meiner Reise.
Morgen machen Nadja und ich noch zusammen eine Tour zu einem Floating Village, bevor die Reise für Sie weitergeht.
Ich werde am Freitag noch ein letztes Mal Arbeiten, bevor es für mich weiter in den Süden und auf eine Insel geht.
Dort werde ich die letzten Tage mit Sonne und Strand verbringen. Alle diese Eindrücke meiner Reise verarbeiten, bevor es dann wieder in die Heimat geht.

Ich freue mich auf Daheim. Fasching steht vor der Tür, ein Kurztrip nach Salzburg zum Fussball ist geplant und ich bekomme Besuch aus Kiel. Ich freue mich auf meine Familie, meine Freunde, mein Stadion und mein Büro.

Auch wenn ich das Reisen liebe, liebe ich es auch wieder nach Hause zu kommen...

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