Von Luang Prabang über Vang Vieng nach Vientiane

Da schreibt man mal paar Tage nicht und schon muss man gefühlt ne ganze Ewigkeit nachholen 😅

Ein wesentlicher Nachteil am Reisen ist, man hat immer schon mal was schöneres gesehen. Man kommt an einem Ort und kann die Schönheit nicht genießen, da es zwar schon schön ist, einen aber nicht mehr so berührt, weil man schon an schöneren Orten waren.

Ich erinnere mich gut an den Bondi Beach. Wirklich kein schöner Strand, aber ein Inn Strand.
Es war einer der ersten Strände, den Kathi und ich zusammen in Australien besuchte und Kathi war so begeistert und glücklich dort zu sein. Für mich war es halt ein Strand und ich meinte zu ihr, warte erstmal bis du andere Strände hier siehst. Aber im geheimen, wäre ich auch gerne so glücklich und beeindruckt gewesen, wie sie in diesem Moment.

Ich denke oft daran zurück, weil es mir mittlerweile oft so geht. Da stehe ich an einem Ort und merke erst durch andere, wie schön er ist.

Mein letzter Tag sollte nun an einen Wasserfall gehen. Ach, wieviele Wasserfälle habe ich schon in meinem Leben gesehen. Riesen Wasserfälle in Island, die verschiedensten in Australien und Neuseeland, der letzte der mich wirklich beeindruckt hatte auf Le Reunion.
Und nun stand ich hier, in Laos, vor einem Wasserfall und ich denke mir, nett.








Und der Fluch war wieder da. Weil eigentlich war es ein sehr schöner Wasserfall. Es war nicht sehr voll (wie zum Glück überall in Laos), das Wasser hatte ein besonderes Blau und der Wasserfall ging über mehrere Stufen.

Es hat ein bisschen gebraucht, bis ich das festgestellt habe, aber der Tag und der Wasserfall war sehr schön. Ich muss mich nur manchmal wieder daran erinnern...

Am nächsten Tag ging es weiter nach Vang Vieng. Am Busbahnhof wurde ich erstmal von einem Bus zum anderen geschickt, saß bereits in einem drin und wurde noch mal umgeladen. Alles etwas chaotisch, aber am Ende hat alles geklappt und auch mein Gepäck war auf dem richtigen Minivan.

Wie meistens, verschlief ich die meiste Zeit der Fahrt. Was bei den Wegen vielleicht nicht das verkehrteste war.



Vang Vieng war früher eine Party Hochburg. Das Malle von Laos. Bekannt durch excessive Alkohol und Drogenparties. Marijuana konnte wohl kiloweise in den Bars gekauft werden und sonst war das gesamte Dorf eine einzige Party. Besonders beliebt, dass Tubing auf den Fluss. Einfach in ein Reifen gesetzt und dann bei lauter Musik von einer Bar zur nächsten Bar treiben lassen.

2011 wurde nach zuvielen Toten ein Riegel davor geschoben und ich hatte unterschiedliche Berichte gelesen, wie es jetzt dort sein sollte.

Und es ist wunderschön. Die alten Zeiten hängen noch nach, überall sieht man Bars und Nachtclubs, auch am Fluss sieht man die Bars und kann sich vorstellen, wie es einmal hier war. Eine Mischung aus Malle und Springbreak.

Doch die Party Besucher sind nicht mehr da und viele der Clubs und Bars wirken geschlossen oder verlassen. Doch das ist kein Nachteil, denn es ist einfach wunderschön.








Trotzdem stehen hier Aktivitäten hoch im Kurs. Jeder zweite Laden verkäuft gefühlt Aktivitäten. Heißluftballonfahrten, Flugzeugtrips, Kayaking, Zipline, Tubing, Hiking, irgendwelche Motorräder oder Geländewagen.. 
Ich buchte eine der Touren. Besucht werden sollte eine Wasserhöle und die bekannte Elephantcave. Weiter zum Kayaking und zur blauen Lagoon mit Zipline.

Am Morgen wurde ich mit dem Roller abgeholt und zum Treffpunkt gefahren, von dort ging es mit dem Tuktuk weiter zur Wasserhöle. Hier kam man sich vor wie im Freizeitpark.


Alles perfekt auf Massentourismus ausgelegt. Und doch verlassen. Außer einzelne, schreiende und wirklich furchtbar anstrengende Koreaner, die mit ihren Schwimmwesten und Helmen kreischend Gruppenbilder machen, so als wären sie das erste mal von Zuhause weg. 
Kurzer Funfact, in Korea gab es mal eine TV Show die über Vang Vieng berichtete, deswegen pilgern die Koreaner alle her. 

Kein Funfact sondern bitterer Ernst: sie sind schlimmer als Kleinkinder. Und wer mich kennt weiß, Kleinkinder und ich, dass passt nicht so.

Das Konzept der Höhle ist es, sich in einen Reifen zu setzten und an einer Schnur in die Höhle zu hangeln. Die meisten von ihnen scheiterten schon beim reinsetzen in den Reifen. 
Wohlgemerkt, das Wasser war nicht mal Knietief. Nicht nur einer viel unter tosenden kreischen und gelache ins Wasser, bevor er es beim zweiten oder dritten Versuch endlich hin bekam. 

Als wir an der Reihe waren, hatte ich die Koreaner erstenmal vergessen. Der Höhlen Eingang sah ziemlich klein aus und meine claustrophobie machte sich bemerkbar. Aber nach der Versprechung unseres Guides ließ ich mich auf das Abenteuer ein. 



Also hangelten wir uns durch das kalte Wasser in die dunkle Höhle, nur beleuchtet durch unsere Kopflampen. Leider dicht gefolgt von einer Gruppe Koreaner. 

Der Spaß dauerte keine 10 Minuten, da waren wir schon am Ende des Weges angelangt. Es war schon ganz cool, auch wenn meine claustrophobie sich abundzu bemerkbar machte. Aber ein wirkliches Erlebnis war es durch die Kürze nicht. 
Zudem hatten wir ja die koreanische Gruppe mit uns. Dort schaffte es eine, immer wieder aus dem Reifen zu fallen (an den tiefsten Stellen war das Wasser Brusttief) und brauchte dann gefühlt immer 10 Minuten, um nach erneuten ins Wasser fallen, wieder in den Reifen zu kommen 🙄.

Wir verbrachten also mehr Zeit damit, die Koreaner wieder in ihre Reifen zu verfrachten, als wir eigentlich in der Höhle waren.. Also Koreaner und ich werden wohl auch keine Freunde mehr... 

Nach dem kurzen Trip in die Höhle, ließen wir uns in der Sonne trocknen und es gab erstmal Mittagessen. Gebratenen Reis, Weißbrot (der französische Einfluss lässt grüßen) und ein gegrillter Spieß mit Gemüse und Hähnchen. Sehr lecker!

Nach einer längeren Pause ging es zur Elefantenhöhle und auch hier, fühlte ich mich nach Australien zurück versetzt. In Australien wurde aus allem eine Attraktion gemacht, überall gab es einen bestimmten Stein, eine Pflanze oder oder oder, was geraden diesen Ort besonders machen sollte. Oder eine Felsformation sah besonders aus, usw. Einfach irgendetwas, was man als Attraktion verkaufen kann und Touristen anlockt. 

Nun ja, so war es mit der Elefantenhöhle. 
Eine Mini Höhle, mit einer einzigen Steinformation, die aussieht wie ein Elefant. 




Aber gut, es war Teil der Tour und Hey, jetzt kann ich sagen, ich war in der Elefantenhöhle. 

Weiter gings zum Kayaken. Von Anfang an war das der Teil, auf den ich am wenigsten Lust hatte. 
Aber ich hatte zum Glück den Guide bei mir im Kayak und die Strecke war nicht zu weit. 

Es war auch schön und ich konnte mir noch mehr vorstellen, wie es hier zu Partyhochzeiten so herging. 
Wir benutzen die gleiche Strecke wie fürs Tubing und am Rand war eine Bar nach der Anderen, oder das was davon noch übrig geblieben ist. 






Angekommen am Ziel trennten sich die Wege meiner Gruppe. Nur Jamie und ich sollten noch weiter zur Blue Lagoon und zur Zipline gehen. Die restliche Truppe hatte Feierabend.

Jamie und ich wurden erstmal ins Office gebracht, dann zurück an den Fluss und später dann abgeholt um zur Blue Lagoon zu fahren, insgesamt warteten wir knapp 2 Stunden, aber hey, ich bin ja im Urlaub und habe kein Stress. 

Die Blue Lagoon war, wie soll ich das sagen? Sie war 😉
Ich kenne die Blue Lagoon in Island und das war nun wirklich kein Vergleich. 



Vielleicht lag es aber auch an den erneut vorhanden Koreanern, in ihren Schwimmwesten, die man schon von weiter Ferne hörte. 

Aber für Jamie und mich ging es weiter zur Zipline und das war richtig cool. 







Das hat richtig Spaß gemacht und war wirklich ein Highlight für mich. 


Den nächsten Tag verbrachte ich entspannt am Ufer des Flusses in der Sonne und ließ die Welt, Welt sein. 

Gestern ging es dann zu meinem letzten Stop in Laos, zur Hauptstadt Vientiane. 
Der Bus sollte um 9 Uhr an der Busstation losfahren und mein Host versprach mir, dass der Bus mich direkt am Hostel abholen würde. Zwischen halb 9 und viertel vor 9 sei er da. Die Zeit verging, Busse kamen, aber nicht der Richtige. Auch bei zweimalige Nachfragen, war mein Host entspannt und tatsächlich holte mich der Bus um halb 10 endlich ab. 
Im Minivan war nur noch ein letzter Platz in der letzten Reihe frei, also quetschte ich mich dor hin. Aber immerhin die Beine hatten Platz. Es war nicht der Beste Platz, aber auch nicht der schlechteste. 

Schlafen konnte ich in der Position nicht, aber die Fahrt dauerte keine 3 Stunden und mit der einen oder anderen Folge gemischtes Hack, ging die Zeit auch schnell vorbei. 

Angekommen in Vientiane, war mein Hostel keine 50 Meter von der Bushaltestelle entfernt. Ein neues Hostel, alles renoviert und in Top Zustand, dass bin ich garnicht mehr gewohnt. Im 12er Zimmer nur mit einer weiteren Person. Top! Besser hätte es nicht sein können.

Kurz frisch gemacht und es ging los einen ersten Eindruck zu sammeln. 
Es ist eine Stadt.. Ganz ungewohnt gibt es Ampeln an den Straßen (die von den Fußgängern gekonnt ignoriert werden) und sonst ist es halt eine Stadt.








Den Abend verbrachte ich mit Trash TV, der Dschungel hat wieder begonnen und dank VPN und Mediathek kann auch ich den Dschungel verfolgen. 


Heute stand der Buddah Park und Pha That Luang an.
Mit dem öffentlichen Bus ging es für 80 Cent 20 km westlich an den Mekong. Der hier die Grenze zu Thailand bildet.
Östlich des Mekong liegt Laos und westliche Thailand.


Der Park ist nicht sehr groß, besteht jedoch aus über 200 Buddhistischen und Hunduistischen Figuren und hat mich stark Beeindruckt.














Klein aber fein und zum Glück nicht so überlaufen. Ich kann euch nur den Tipp gegeben. Kommt nach Laos (und Myanmar) bevor auch diese Länder von Touristen überlaufen sind!

Danach ging es mit dem Bus wieder zurück in die Stadt und weiter zum Pha That Luang. 




Wie geht es euch? Seid ihr schon gelangweilt von den ganzen Tempeln und Pagoden?
Es war ein riesen Gebiet, aber halt doch nur eine Pagode. Nicht vergleichbar mit Shwedagon in Yangong z.b.

Aber ich will mir ja der Schönheit bewusst werden und nicht mit anderen Orten vergleichen 😉

Fazit zu Vientiane: ein Tag reicht aus.

Jetzt bin ich zurück in meinem Hostel, werde gleich duschen, mein Rucksack packen und dann vor dem Schlafen die nächste Folge Dschungel schauen. 

Morgen verlasse ich Laos und es geht weiter nach Vietnam. Ich bin gespannt was mich dort erwartet. 

Und übrigens, ich hatte die Tage Bergfest. Die Hälfte der Reise ist vorbei. 

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