Jordanien

Schon länger spielte ich mit dem Gedanken einer Jordanien-Reise. Petra, eines der neuen Weltwunder, wollte ich unbedingt sehen. Zusätzlich hatte ich mich damals in Israel für Bethlehem und gegen das Tote Meer entschieden. Auch das wollte ich nachholen.

Dieses Jahr stand eigentlich noch meine Südamerika-Reise an, die ich aus diversen persönlichen Gründen, auf nächstes Jahr verschoben habe. Und plötzlich hatte ich noch einige ungeplante Urlaubstage für dieses Jahr. Perfekt! So buchte ich im Frühjahr dann meine Rundreise in Jordanien. 

 Am Samstag den 7. Oktober ging es dann los. Von Frankfurt nach Wien und weiter nach Amman.
Angekommen in Amman, trafen wir schon auf den ersten Teil unserer Reisegruppe und dann gings ins Hotel. Da es schon Abend war, war nur noch Abendessen und Zimmer beziehen angesagt.

Am nächsten Morgen trafen wir um 8 Uhr dann auf die restliche Reisegruppe. Eine Mischung aus Jung und Alt. Bis auf eine Hand von Ausnahmen eine sehr harmonische und tolle Reisegruppe. Wir sollten sehr viel Spaß miteinander haben und sehr viel lachen!

Unser erstes Ziel war das römische Theater in Amman, welches heutzutage auch noch im Betrieb ist.
 
Weiter ging es auf einen der vielen Hügeln zur Zitadelle. Was ein Ausblick! 














Ich hatte vom ersten Tag noch nichts erwartet und wurde direkt positiv überrascht und war extrem beeindruckt. 

Zur Besichtigung gehörte auch der Besuch eines Museums. Museen interessieren mich so sehr, wie Shoppen - also gar nicht!  Somit machten meine Mutter uns im Eingang des Museums auf ein paar Stühlen bequem und beobachteten die Leute, die das Museum wieder verlassen.

Einige unserer Reisegruppe verließen das Museum bereits, andere gesellten sich zu uns. Wir machten den Witz, dass wir Aufpasser sind und nur warten, bis der Reiseleiter das Museum verlässt.
So verging die Zeit und wir versicherten allen, die uns passierten, dass wir noch Zeit haben, da der Reiseleiter noch im Museum sei.

Nach einiger Zeit kamen dann keine von unserer Reisegruppe mehr an uns vorbei, doch wir waren sicher, dass der Reiseleiter noch nicht an uns vorbei war. 
Naja, was soll ich sagen? Irgendwie hatte er sich wohl doch an uns vorbeigeschlichen und unsere kleine Gruppe kam dann zu spät zum Treffpunkt.

Damit hatten wir unseren ersten Lacher schon weg und waren einstmalig zu spät beim Treffpunkt.

Weiter ging es aus der Stadt in die Wüste und zu drei verschiedenen Wüstenschlössern (wenn man diese denn überhaupt Schlösser nennen kann).

















Damit war der erste Tag schon vorbei und übertraf alle Erwartungen, die ich an Jordanien hatte.

Am zweiten Tag stand schon das erste Highlight der Reise an: das Tote Meer!
Vorher ging es noch in die antiken Stadt As-Salt, der ersten Hauptstadt Jordaniens. 












Die Landschaft hier war wieder ganz anders. Keine Wüste, sondern auch viel Grün.
Auch hier gab es wieder Museen, die meine Mutter und ich aus ließen und der allgemeine Running Gag "Na, ist der Reiseleiter noch im Museum?" war von allen Seiten zu hören.

Den Abend vorher hatte ich meine Sonnenbrille geschrottet und so kam es zu einer nie dagewesenen Situation: während des zweiten Museumsbesuchs, nutzen meine Mutter und ich die Chance zurück auf den Basar zu gehen. Wir! Die nie Shoppen gehen!

Aber irgendwann ist immer das erste Mal und so machten wir uns auf und kauften eine neue Sonnenbrille.

Weiter ging es ans Tote Meer. Ein absolutes Highlight. 
Wir wurden in einem Hotel abgeliefert, in dem wir uns für die nächsten zwei Stunden aufhalten durften.
Unser Weg führte natürlich direkt an das Tote Meer. Aber erstmal ging es an den "Abstieg". 
Wie alles in Jordanien, lag das Hotel auf einem Hügel und zum Toten Meer ging es den Hügel hinunter. 

Dazu kommt, dass das Tote Meer von Jahr zu Jahr rapide abnimmt und schrumpft. Es wird vermutet, dass es bereits in den nächsten 50 Jahren nicht mehr existieren wird. 

Der Weg war daher mit Markierungen versehen, zu welchem Jahr der Wasserspiegel an diesem Punkt war. Erschreckend, wie schnell das Tote Meer sich verkleinert hat.





Das Meer selbst ist nicht besonders schön. Aber wie bekannt extrem salzig. Wer das Wasser trinkt, kann sterben und die Besonderheit, durch den hohen Salzgehalt schwebt man im Wasser.

Was ein Erlebnis. Wie ein menschlicher Korken floppte man aus dem Wasser heraus.
Ich konnte im Wasser stehen oder im Schneidersitz sitzen, ohne den Boden zu berühren! Auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis!






Während man so im Wasser lag, lernte man auch die Reisegruppe immer besser kennen.
Unter anderem lernte ich Andrea kennen, die dieses Jahr exakt die Südamerika-Reise gemacht hatte, die ich für das nächste Jahr geplant habe.

Da war natürlich meine Neugier geweckt und ich löcherte sie mit sämtlichen Fragen! Jetzt freue ich mich noch mehr auf die Südamerika-Reise und kann es kaum erwarten, dass diese losgeht.

Zurück im Hotel hatten wir am Morgen schon beobachtet, dass auf dem Platz davor etwas aufgebaut wurde. Vielleicht eine Hochzeit? Vielleicht ein Kongress? 
Am Ende war es die Graduierungsfeiern der Köche und wir hatten aus unserem Zimmer die besten Plätze uns das Spektakel anzuschauen.






Am nächsten Tag ging es nach Jerash der weitläufigsten und besterhaltenen Stadtanlage aus der römisch-hellenistischen Zeit, die vor über 2.000 Jahren erbaut wurde.

Sehr beeindruckend. Ephesos in der Türkei hatte mich damals schon beeindruckt, aber Jerash war nochmal größer.
Beeindruckend waren auch die Touristenströme. Das Jordanien am Ende doch so touristisch ist, hätte ich nicht erwartet.
























Pünktlich zum Regen ging es weiter zur Burg Qalat Al Rabad in Ajlun. Diese war mal wieder auf einen Hügel/Berg und mit extrem vielen Stufen.

Leider sind Treppen durch mein Long Covit immer noch mein Endgegner und ich ließ die Besichtigung größten Teils aus.







Zurück im Hotel hieß es dann Packen. Am nächsten Tag sollte es weiter nach Petra gehen.
Unser geliebtes Hotel in Amman sollten wir dann am letzten Abend wieder haben.

Somit ging es am nächsten Morgen voll gepackt in den Bus. Der erste Stopp war der Berg Nebo. 
Moses soll hier, laut der Bibel, von Gott entsandt worden sein, um das heilige Land zu sehen. Später soll er dort auch gestorben sein.

Eine biblische Erleuchtung hatte ich nicht und außer spanisches und französisches Geschnatter gab es auch nichts zu hören, doch der Ausblick war fantastisch.











Weiter ging es noch zu anscheinenden berühmtesten Mosaik, inkl. Besuch einer Mosaik-Werkstatt und weiter über die Königsstraße zu der Kreuzfahrerburg aus dem 12.Jh. in Karak.

Zur später Stunde kamen wir dann in unserem Hotel in Petra an. Am nächsten Tag sollte dann das größte Highlight - Besichtigung der Felsenstadt Petra - stattfinden. Abfahrt 7 Uhr, also hieß es früh aufstehen.













Petra. Schon beim Namen läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Eines der neuen Weltwunder.
Eine Stadt, gehauen in den Stein. Nur erreichbar durch die Schlucht Al Siq, die für sich genommen schon ein Wunder ist. 

Petra ist nun nicht mehr ein Geheimtipp und dem Massentourismus verfallen. Unser Reiseleiter hat uns daher schon früh aus den Federn geworfen und wir waren bereits um 8 Uhr morgens am Eingang.
Meine Hoffnung stieg, dass wir zumindest den Weg durch die Siq und vielleicht auch das Schatzhaus für uns alleine haben könnten.

Kurz nach dem Eingang musste die Gruppe stehen bleiben, dabei hatten wir ne gute Phase abgepasst und es waren  schon eine ganze Zeit keine neuen Gruppen oder Personen vor uns.
Generell weiß ich auch, worauf ich mich bei einer Gruppenreise einlasse und wie schwerfällig eine Gruppe sein kann. Doch an diesem Morgen war es besonders nervig. Die Gruppe war langsam. Nacheinander musste nochmal jemand aufs Klo oder keine Ahnung was da wem quer steckte.
Nachdem uns die zweite französische Reisegruppe bereits überholt hatte und wir immer noch nicht weiter wie 20 Meter vom Eingang gekommen waren, war meine Geduld aufgebraucht.

Andrea, meine Mutter und ich waren schon etwas vorgegangen, als der Reiseleiter nochmal zurückrief.
Da wurde es mir zuviel. Nach dem Eingang geht es schnell relativ steig Berg ab und ich musste demensprechend ein Stück Berg auf laufen. Energisch nahm ich Anlauf und lief auf den Reiseleiter zu, um von ihm den Treffpunkt am Nachmittag zu Erfahren: "Also, wann treffen wir uns wo? - "laber laber laber, 14:30 am Eingang .." und schon war ich weg. Den Rest hörte ich nicht mehr und schon war ich wieder bei Mama und Andrea und wir machten uns alleine auf den Weg.

Ich selbst habe die Situation nicht so besonders ernst genommen, ich wollte ja nur den Treffpunkt wissen. Meine Mutter und Andrea haben sich garnicht mehr ein bekommen. Es soll ein Bild für die Götter gewesen sein, wie ich auf den Reiseleiter zu gestapft bin. Selbst einer der Anbieter, der Pferdereiten bis zur Schatzkammer anbot, muss wohl gesagt haben "Oje, der Reiseleiter wird sterben".
Naja, irgendwann ist auch bei mir der Geduldsfaden zuende ;) 

Aber ohne Gruppe, konnten Mama, Andrea und ich den Weg zur Schatzkammer alleine und in einem schnellen Tempo zurücklegen. Wir überholten noch alle Gruppen und hatten zumindest die Siq an vielen Stellen ganz für uns alleine.

An der Schatzkammer angekommen, war der Plan dort auf die Gruppe zu warten und uns wieder anzuschließen. Wir machten unsere Fotos (ohne viel Trubel) und machten dann eine Pause.
Irgendwann sahen wir die ersten unserer Gruppe und dachten die Reisegruppe wäre nun da.
Denkste! Laut denen, war die Reisegruppe immer noch vor der Siq. Ständig mussten sie anhalten, dazu erzählte der Reiseleiter immer wieder etwas.

Also entschieden wir uns, dann doch ohne Reisegruppe weiterzugehen.

Ich kam aus dem Staunen nicht wieder heraus und man hörte von mir nur "Wahnsinn", "Schau mal da, Wahnsinn". Und auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich Gänsehaut.
Ein magischer Ort, den man gesehen haben muss!

Übrigens, wir waren den gesamten Weg bis zum Ende gelaufen, haben dort  1 1/2 Stunden pause gemacht und sind dann langsam wieder zurück. Erst da kam uns die Reisegruppe entgegen.
Also war unsere Entscheidung richtig gewesen, die Gruppe zu Verlassen ;)








































Einfach nur beeindruckend! Einfach unbeschreiblich! Einfach Gänsehaut pur!

Aber auch super anstrengend! Die gesamte Reisegruppe war nach diesem Tag einfach nur noch fix und fertig! Aber jeder Schmerz hat sich hier gelohnt!

Weiter ging es ins Wadi Rum. Hier verbrachten wir eine Nacht im Wüstencamp und am nächsten Tag sollte dann zum Abschluss der Reise eine Jeeptour durch das Wadi stattfinden.
















Der letzte Tag startete also mit dem Sonnenaufgang im Wadi Rum. Man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten und tatsächlich wird das Wadi immer wieder für Filmkulissen genutzt. Z.b. wurde hier der Marsianer gedreht und ich kann bestätigen, man fühlt sich teilweise wie auf dem Mars.

































Und damit endete unsere Reise! Nach der Jeep-Tour ging es zurück in unser geliebtes Hotel in Amman. Nach einer Nacht mit ausschlafen (was mir sehr gelegen kam, da es sonst um 6 oder 7 Uhr aufstehen auf dieser Reise hieß), ging es dann zum Flughafen nach Amman. Weiter mit dem Flieger nach Wien und die letzte Etappe dann nach Frankfurt. Hier kamen wir müde und kaputt, aber wohl behaltend an.

Eine Woche mit vielen Eindrücken, die jetzt erstmal verarbeitet werden müssen.

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