Angekommen in Lima

Es ist soweit. Es ist Donnerstag. Noch ein paar Stunden arbeiten und dann geht mein Flieger.
Doch gestartet wird der Tag mit dem Verabschieden meines Bettes.. Ja, man wird älter und das eigene Bett ist doch immer noch das Beste. So liege ich also im Bett, weiß das ich in 24 Stunden erst die Hälfte meiner Anreise hinter mir habe und es 2 1/2 Wochen dauern wird, bis ich wieder in meinem geliebten Bett liegen werde.
Doch die Gedanken vergehen schnell. Am letzten Arbeitstag nochmal richtiges Chaos. Aber so ging der Tag sehr schnell vorbei, so dass ich keine weiteren Gedanken an mein Bett oder mein bevorstehendes Abenteuer verschwenden kann.

Was auch gut ist, denn diesmal bin ich doch extrem aufgeregt. Werde ich es körperlich packen? Wie vertrage ich die Höhe?
Zusätzlich schlagen in mir sowieso zwei Seelen. Die starke, mutige, die immer auf solche Ideen kommen und dann noch die ängstliche, die immer ausbaden muss, was die andere sich so ausdenkt.
Ich kann mich an eine schlaflose Nacht in Neuseeland erinnern. Da hatte ich doch wirklich einen Skydive gebucht. Ich sollte wirklich aus einem Flugzeug springen? Hatte ich denn vollkommen den Verstand verloren? 😅

Aber am Ende sind es immer schöne Erfahrungen, welche ich nicht missen will.

So ging's für mich an den Flughafen. Koffer eingecheckt, Mutti verabschiedet und dann gab es kein Zurück mehr.
Jetzt noch den Schwanz einziehen, dass würde ich nie. 
Noch gesehen, wie die deutschen Hockey Spieler verloren haben, hieß es dann Boarding.



Die erste Strecke sollte 12 Stunden nach Sao Paulo gehen. Im Vorfeld schon ein Notausgangsplatz gebucht, sollte ich doch entspannte 12 Stunden vor mir haben.


Kurz eingerichtet, ein Film geschaut, etwas gegessen und dann in einen mehr oder weniger tiefen Schlaf gefallen. 
Nicht wirklich schlechter als daheim und 5 Stunden durchgeschlafen. Hey, das schaff ich oft daheim nicht 😉 kurz auf dem Klo gewesen und gegen halb 8 dann zum Frühstück geweckt worden.

Und dann waren die 12 Stunden auch irgendwie schon rum und wir sind im dunklen in Sao Paulo gelandet. Gegen die Uhr war es gerade mal 4 Uhr morgens. 

Erstmal Zähne geputzt und bisschen Deo verwendet, dann ging es ein bisschen laufen, bevor es ans nächstes Gate ging.

Weiter ging es 5 Stunden gegen die Zeit nach Lima. Hier kam ich dann gegen 12 Uhr Ortszeit endlich an.
Den Flug nochmal geschlafen, war ich doch ganz fit.


Endlich lernte ich auch meine Reisegruppe kennen. Wir sind ca. 20 Leute, ein junges Paar (oder vielleicht doch nur Geschwister!?) und eine Tochter schätzungsweise in meinem Alter mit ihrer Mutter. Sonst sind alle über 60+

Mit denen sollte ich doch körperlich mithalten können, oder? 🙈

Vom Flughafen geht es direkt zur Stadtbesichtigung. Das Hotel ist noch nicht zum Check-in bereit.

Das erste was ich lerne ist, dass es in Lima nicht regnet. Hohe Luftfeuchtigkeit, aber kein Regen. 2012 hat es wohl mal für 15 min geregnet, was gleich zum Chaos geführt hat, da hier die Häuser garnicht dafür ausgelegt sind.
Zudem gibt es immer wieder Erdbeben, das letzte erst vor einer Woche, wodurch die Stadt immer wieder zerstört wurde.

Zudem lebt ein Großteil der Einwohner in Lima und damit die ärmsten und reichsten des Landes.

All das spiegelt sich in der Stadt wieder.
Alte Häuser im Kolonialstil, welche früher von den reichen bewohnt wurden, verfallen und einfache Leute wohnen dort.

Es gibt tolle Häuser, ältere Häuser, große Plätze und dazwischen sehr viel verfall. Kommst du dann in eine der reichen Gegenden ist es ein komplett anderes Bild.
Gepflegte Häuser, neue große Autos. Kaum Straßenhändler. An der Küste im Hintergrund ein Berg mit einer Favela. Somit ist es schwer, die Stadt zu beschreiben.

Unser erster Stop war das San Francisco Kloster.

Lima ist ein christliches Land, daher sind im ganzen Stadtbild die Kirchen zu finden. Das Kloster wurde früher von 400 München unterhalten. Heute sind es nur noch 40.

Eigentlich mag ich Kirchen nicht besonders und kann vor allem mit all dem Prunk nichts anfangen. Doch das Kloster war wirklich beeindruckend.

Es durften leider keine Bilder gemacht werden, aber der Dekor bestand hauptsächlich aus Holz. Eine tolle Gewolbedecke, nur aus einer Holzkonstruktion.
Ein Kreuzgang mit Fliesen aus Spanien.


Ein schöner Klostergarten. Ich war wirklich beeindruckt. Dann ging es noch in die Katakomben. Ein Massengrab.
Enge Gange und überall Nischen mit gestapelten Knochen und Schädeln. 

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch interessant.

Weiter ging es durch die Stadt und zum Plaza de Armas de Lima. Hier wurde die Unabhängigkeitserklärung Perus gelesen, hier findet der Wochenmarkt statt, Menschen wurden hier auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die Regierungsgebäude sind immer noch hier.

Weiter ging es noch zu Fuß durch die Stadt, bis wir wieder am Bus waren, der uns an die Küste brachte.






In der Innenstadt (da wo die Reichen nicht wohnen, wohlgemerkt) gibt es allerhand an Straßenverkäufern.
Kleine Läden, Straßenhändler, Leute die Ihre Dienste wie Schuhputzen anbieten oder zwischen den Autos durchlaufen und Getränke oder süßes Verkaufen. Oder die Autos putzen. Laut unserer Reiseleiterin gibt es aktuell viele Flüchtlinge aus Venezuela, die dort aktuell nicht mit der politischen Lage zurecht kommen.

Zum Abschluss des Tages ging es noch an die Küste und den Liebespark. Der hat einen schönen Blick auf die Pazifikküste, eine Bank die dem Gaudi-Park in Barcelona nachempfunden ist und in der Mitte prankt eine riesige Figur, zwei sich küssender Menschen.


Danach ging es dann ins Hotel. Es war mittlerweile 17 Uhr. Was 24 Uhr in Deutschland entsprach.
Kurz aufs Zimmer, frisch machen und dann ging's nochmal raus, was essen und nochmal mit Getränke versorgen.

Mittlerweile ist es fast 20 Uhr, also 2 Uhr in Deutschland und es ist definitiv schlafen zu gehen 😴
Morgen geht es um 6 Uhr weiter. Wir fliegen nach Cusco, was auf 3.500 Metern liegt. Ab da wird es spannend.

Ausklingen lassen ich den Abend aber mit einer örtlichen Delikatesse, dem Pisco Sour.

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