Azoren Oktober 2024

Ich wurde mal gefragt, ob mein nächstes Reiseziel einfach durch das Werfen eines Dartpfeils entschieden wird. Das kann ich auf jeden Fall verneinen. Wer schonmal mit dir Darts gespielt hat weiß, ich würde nicht mal die Landkarte treffen 😉

Aber ich kann auch nicht sagen, wie ich auf meine Reiseziele komme. Manchmal ist es ein Bild das ich sehe, eine Erzählung von Freunden, irgendeine Reportage oder manchmal auch der weiße Fleck auf meiner Landkarte.

Wie ich auf die Azoren kam, weiß ich nicht mehr. Ich weiß, dass eine ehemalige Freundin vor 20 Jahren mit ihrer Schwester mal auf den Azoren waren und auch ein Kumpel mir davon erzählt hat.
Und eigentlich wollte ich ja im Oktober nach Indien. Das hat dann alles nicht so geklappt, also war ich auf der Suche nach einem anderen Ziel, was im Oktober noch ganz gutes Wetter hat.

Und so bin ich dann irgendwie auf die Azoren gekommen. Flug, Hostel und Auto waren schnell für Oktober gebucht. Wohlgemerkt im Februar. Aber Vorfreude ist doch die schönste Freude und hatte ich zu dem Zeitpunkt doch auch noch einige andere schönen Reisen vor mir. 

Als eine Freundin von ihren Reiseplänen fürs Jahr berichtete, meinte ich nur, sie könne ja auch mit mit auf die Azoren fliegen. Zwei Wochen vor meinem Flug schrieb sie mir dann spontan, sie hätte jetzt auch gebucht 😄

Reisebegleitungen sind für mich schon etwas spezielles. Für ein Kurztrip übers Wochenende, das bekommt man unter guten Freunden auf jeden Fall hin, aber 10 Tage. Das ist schon eine ganze andere Hausnummer.

Ich kenne Meike zwar schon seit sie ein kleines Kind ist, aber erst in den letzten Jahren ist sie zu einer guten Freundin geworden und wir waren nie nie zusammen weg. 
Somit mischte sich unter meine Freude, natürlich auch ein ziemlicher Respekt, ob das alles so passt.

Auf dem Weg zum Flughafen fing es dann schon an. Ich eine, die lieber drei Stunden vorher da ist und Meike kommt eigentlich immer erst ne halbe Stunde vorher 😅 
Auch als sie dann mit ihrem "Gepäck" kam, kam ich aus dem Lachen erstmal nicht mehr raus. Ich reiste mit 23 Kilo + Handgepäck für 10 Tage.
Meike blieb 14 Tage und hatte dafür nur einen 8 Kilo Hangepäcksrucksack mit sich. Unterschiedlicher konnten wir nicht sein 😄

Mit den ersten Lachern ging es somit zum Flughafen. Ich checkte mein Koffer ein und es ging zum Gate, bevor ein 5 Stündiger Direktflug nach Sao Miguel anstand.



Angekommen, holten wir unseren Mietwagen und fuhren ca. 10 Minuten zu unserem Hostel (der Nahe Flughafen sollte später nochmal Thema werden 😉) und schon auf den ersten Metern verliebten Meike und ich uns in Ponta Delgada.

Vom Hostel ging es noch kurz Einkaufen, noch schnell was Kochen und dann ließen wir den Tag auch Tag sein. 
Puh, Meike wollte zum Glück auch nicht die Nach zum Tag machen, sondern lieber früher am nächsten Tag raus.

Für den nächsten Tag hatten wir Ponta Delgada geplant und uns erst einmal Orientieren und so ging es nach einem Frühstück zu Fuß durch die schöne Stadt.

Ponta Delgada ist die Hauptstadt der Azoren und liegt auf Sao Miguel, die größte Insel der Azoren.





In einem gemütlichen Schritt schlenderten wir durch den süßen Ort und genossen die Sonne


Auch hier stellten wir einen großen Unterschied zwischen uns fest. Während mir selbst im T-Shirt zu Warm war, war es Meike fast in ihrem Hoodi zu kalt. 

Allerdings gab es auch viele Gemeinsamkeiten. Z.B. kamen wir auf einen Platz, mit einem sehr alten Baum. Ich weiß nicht, wie lange wir um den Baum liefen, Bilder aus jedem Winkel machten und uns immer wieder Gegenseitig auf irgendwas neues schönes aufmerksam machten.





Ein paar Wochen zuvor war ich mit Freunden an der Mosel und auf einem Spaziergang suchten wir Geo Caches. Das hatte mir dort schon unheimlich spaß gemacht und ich hatte im Vorfeld schon geschaut, dass es auf Sao Miguel auch sehr viele zu finden gibt.
Da Meike immer offen ist für Neues, machten wir uns dann auch auf die Suche.

Auf dem Weg dorthin gingen wir Wege, sagen wir so, andere Touristen verirrten sich da nicht hin. Irgendwann sind wir dann in einem Hinterhof von Fischern gelandet, in dem ein Fischer gerade auch seine Netz zum Reparieren gespannt hatte.
Eigentlich gehe ich solche Wege immer nur mit meiner Mama 😅








Doch es hat sich gelohnt. Wir kamen erst an eine schöne Klippe, bevor es dann an einen kleinen Leuchtturm ging, an dem wir unseren ersten Geocache fanden.







Danach ging es zurück in die Stadt, durch kleinere Parks und schöne Wohngegenden. Irgendwann meinte Meike so, schau dir mal den Berg an, von dort oben hätten wir bestimmt eine gute Aussicht. Später stellten wir fest, dass der "Berg" das Flughafen Gelände war.








Wir machten noch eine Fahrt mit einer kleinen Bimmelbahn, bevor es dann zum Schluss noch in den städtischen Botanischen Garten ging
















Wir kamen aus dem Staunen und dem Begeistert sein, garnicht raus. Und es war so schön, dass auch Meike sich für die ganzen Kleinigkeiten erfreuen konnten.
Was ein erster Tag. Sollte er doch auch nur der Einstieg sein.

Nach dem Botanischen Garten ging es noch einmal Einkaufen. Hatten wir am Vorhaben nur das nötigste geholt. Im Hostel hatte uns eine den Tipp von einem großen Supermarkt gegeben. Vergleichbar mit einem Toom oder Globus. Eigentlich mag ich solche Großmärkte nicht, aber in diesen haben wir uns beide gleich verliebt. Diese Obst und Gemüse Abteilung ❤ aus Meike und mir sprudelten nur die Ideen, was wir alles kochen könnten . Und auch hier war ich froh, dass Meike ebenfalls eher die Kochmaus ist und nicht jeden Tag essen gehen will. 

Zudem hatte der Supermarkt eine riesen große und tolle Auswahl an Snacks und es sollte zur Tradition werden, den Rest der Woche dort zu starten und uns mit Snacks für den Tag einzudecken.

Das Wetter auf den Azoren ist sehr unbeständig. Es kommt vor, dass du alle Jahreszeiten in einer Stunde hast. Am ersten Tag hatten wir bereits nur Sonne und auch am zweiten Tag begrüßte uns die Sonne zum Frühstück. 

Heute sollte das vermeintlich größte Highlight anstehen, der Sete Cidades. Eigentlich versuche ich in einer Reise das Highlight nicht gleich am Anfang zu packen, aber da hierzu schönes Wetter benötigt wird, wollte ich es direkt am ersten Tag versuchen und so ggf. weitere Tage haben, sollte das Wetter nicht mitspielen. Aber was soll ich sagen, seht selbst.

Auf dem Weg dorthin machten wir an paar Aussichtspunkten halt. Unter anderem wollten wir nach Ponta de Ferraria, wo es ein natürliches Thermalwasserbecken im Meer gab. Mit jedem Stopp, wurde es schöner.












Das Thermalbad ist eine öffentlich zugängliche Stelle am Meer. Es ist eine kleine Bucht, in der nur wenig frisches Meerwasser schwappt und dafür das bestehende Wasser durch eine geothermische Unterwasserquelle erwärmt wird. Somit hat das Meerwasser um die 30 Grad.






Der Weg dorthin war schon etwas abenteuerlich und es war wohl gut, dass ich erst hinterher erfuhr, dass es nicht selten ist, dass sich Menschen dort ernsthaft verletzen.
Aber als wir es geschafft hatten, erwartete uns auch wirklich ziemlich warmes Meerwasser.

im hinteren Bereich konnte man stehen, im vorderen Bereich warn Leinen von Links nach Rechts gespannt und wir setzen uns auf die erste Leine.
Wie das in so buchten ist, sammelte sich im hinteren Teil alles mögliche an Strandgut.

So saßen wir seelig auf unserer Leine. Genossen das warme Wasser, redeten, abundzu kam eine Welle und brachte frisches Wasser. Sehr Idyllische. 

Wie so oft in dem Urlaub schauten wir beide unabhängig voneinander auf die Steine links von uns. Sie waren nicht besonders weit weg. Und gemeinsam fingen wir dann auch an zu schreien als wir feststellten, dass die gesamten Steine voller sich bewegender Krebse waren 😂
Und dann mussten wir weiter lachen, weil wir uns beide gleichzeitig so erschreckt hatten.

Da war es dann auch Zeit für uns zu gehen. Was mit dem Wissen der Krebse natürlich eine zusätzliche Herausforderung war. Aber wir kamen beide unbeschadete wieder bei unseren Sachen an. Hier gab es dann erstmal eine kurze Pause und die ersten unserer Snacks.


Im Laufe unserer Reise fanden wir dann raus, dass dieser Spot nur selten besucht werden kann. Da sobald höhere Flut ist oder stärkere Wellen, dann ist es dort zu Gefährlich.  Viele die wir trafen, hatten bei ihrem Besuch Pech. 
Manchmal muss man halt auch einfach Glück haben.

Der Weg führte uns weiter zum Sete Cidades. Doch leider mussten wir alle 20 Meter stehen bleiben, weil es wieder irgendwo etwas schönes zum Sehen gab. 







Doch dann sollten wir endlich ankommen. Ziel war das Hotel Monte Palace. Eine gigantische Ruine eines Luxus Hotels und wohl eins der meist besuchten Lost Places auf Sao Miguel.
















Einfach Gigantisch und auf Bilder wie so oft nicht einzufangen. Und dann gab es auch den ersten Blick auf den Sete Cidades. Ich hatte schon viele Bilder gesehen, aber wenn man selbst dort steht, bei schönsten Sonnenschein, dann ist das noch mal eine ganz andere Hausnummer.





Und genau in diesem Moment, auf dem Dach der Ruine, mit all den schon beeindruckenden Eindrücken des Tages im Rücken und dieser schönen Aussicht vor uns gab es einfach keinen anderen Gefühlsausdruck als: "Einfach Nein!" es geht nicht schöner, wie kann ein Ort so schön sein? Einfach Nein!



Und das sollte unser Motto für die restliche Woche bleiben: "Einfach Nein!.

Weiter ging es zu zwei anderen Kratern, die je nach Licht auch zwei unterschiedliche Grüntöne im Wasser haben. Und was soll ich sagen? Einfach Nein!






Von dort ging es dann nochmal zurück an die Westküste nach Mosteiros, wo wir den Abend und die Sonne am Meer mit schwarzem Vulkansand ausklingen ließen. Was ein Tag ❤












Am nächsten Tag sollte es früh rausgehen. Wir wollten zum Whalewatching, was zusätzlich noch knapp 40 Minuten von uns weg war. Daher ging es für mich viel zu früh raus aus dem Bett und ab ins Auto. Diesmal in den Osten der Insel.

Heute zeigte sich das Wetter von seiner anderen Seite und es war bewölkt und regnete immer wieder.
Leider wurde dadurch die Whalewatching Tour abgesagt. Ich war ganz umsonst so früh aufgestanden.

Einen richtigen Plan B hatten wir nicht und schauten einfach in unserem Reiseführer nach, was es dort in der Nähe an Sehenswürdigkeiten gibt.

Keine 10 Minuten entfernt war eine kleine Kirche mit eine besonderen Treppe davor. Und zusätzlich gab es da auch noch ein Geocache. Also nichts wie hin.

Hier wusste ich bereits von Bildern, dass es hier sehr neblig sein kann und dadurch die Sicht verschlossen. Aber auch hier hatten wir Glück. Es regnete zwar, aber Nebel hatten wir keinen. 

Eine Leidenschaft die Meike und ich teilen, sind Katzen. Ich liebe ja so ziemlich alles was eine Fellnase hat und Meike ist da nicht anders. Sie hat 4 wunderschöne Katzen, die ich in der Vergangenheit auch schon öfter hüten durfte, wenn sie nicht da war. Dann zog ich für paar Tage bei ihr in die Wohnung und war im 7. Katzenhimmel ❤

Auf den Azoren gab es sehr viele Katzen und jede einzelne wurde von Meike und mir ausgiebig gekuschelt. 






Das Wetter wurde nicht besser und somit war unser Plan zurück nach Ponta Delgada zu fahren.
So wie Island für seinen Tomatenanbau im Gewächshäusern bekannt ist, sind es die Azoren für ihre Ananas. Die Azoren ist das einzige Land, indem die Ananas im Gewächshaus angebaut wird und eines der Touri Dinge die man so macht ist es, in eines der Gewächshäuser zu gehen.

Schlechtes Wetter und kein Eintritt. Also eine super Beschäftigung.  Auch hier konnten Meike uns nicht sattsehen.











Danach ging es kurz ins Hostel. Wetterfeste Kleidung anziehen und dann ging es wieder on Tour. Das Wetter verschlechterte sich aber leider zunehmend und auch der Nebel kam auf.

Hielten wir z.B. an diesem wunderschönen Aussichtspunkt und sahen: Nichts!


Paar Tage später gabs dann aber den Hammer Ausblick. Dazu aber später mehr. 

Wir entschieden uns in einen Park zu fahren und dort einen kleinen Spaziergang zu machen. Im strömenden Regen! Kein Wunder, dass wir fast alleine dort waren. Und das Wetter brachte auch etwas mystisches mit sich.

















Völlig durchnässt kamen wir wieder am Auto an und wir beschlossen den Tag, Tag sein zu lassen und es ging für uns zurück ins Hostel um uns und unsere Klamotten trocknen zu lassen.




Azoren ist ein Wanderparadies, leider hasse ich Wandern 😅 Natürlich gehört es irgendwo dazu und auch auf vergangenen Reisen gab es paar Wanderwege die ich bestritten habe. Aber meistens unter widerwillen und innerlich fluchend. Ich erinnere mich da z.B. an eine Wanderung in Queenstown/Neuseeland. Der Wanderweg sollte vom Ort nach oben zu einer Seilbahn gehen und dann sollte man mit der Seilbahn zurück. Ich dachte ich bin schlau und mache es anders rum. 
Was soll ich sagen, es war die Hölle. Irgendwann war ich kurz davor mich einfach hinzusetzen und auf den Tot zu warten😅 Da aber unten mein Tätowierer wartete, motivierte ich mich damals dann doch (wer mehr dazu wissen will, hier gehts zum Blog-Post).

Aber zurück auf die Azoren. Mir war schon bewusst, dass ich nicht ohne Wandern auf den Azoren auskommen würde. Also suchte ich nach einem Wanderweg der Spannung versprach und Zeitgleich in einem Zeitrahmen liegt, der zu mir passt.

Der Wanderweg war als Rundweg mit einer Länge von 7,7 KM ausgewiesen. Geschätzte Zeit 2 Stunden 20 Minuten.
Er sollte durch mehrere Tunnel gehen, an alten Wasserleitungen vorbei und zu einem Wasserfall. Das hörte sich soweit ganz gut an und auch das Wetter spielte heute mit.

Nach unserem obligatorischen Besuch in unserem Supermarkt und eingedeckt mit allerhand Leckereien, schnell das Ziel in die Navi eingegeben und los gings. Bereits gewohnt, nicht nur breite ausgebaute Straßen zu fahren, führte uns die Navi immer weiter in die Wildnis und aus der Straße wurde eher ein Weg, inkl. keiner Wendemöglichkeit.

Irgendwann wurde uns bewusst, dass der Rundweg den gleichen Namen hat, wie der Wasserfall und die Navi uns gerade versucht zu dem Wasserfall zu leiten 😅.
Das Problem war, es gab wie gesagt keine Wendemöglichkeit was bedeutete, wir mussten einen größeren Teil der Strecke Rückwarts zurückfahren. 

Ich würde von mir schon sagen, dass ich ganz gut Autofahren kann, aber Rückwärts bin ich eine Niete. Zum Glück ist Meike eingesprungen und hat das Auto unbeschadet zum eigentlichen Start des Rundgangs gebracht.



Der erste Teil des Rundwegs führte uns durch Felder, entlang an Bauernhöfen und zu meinem Leidwesen stätig Bergauf. Mochte ich das schon früher nicht, bin ich jetzt durch mein LongCovid zusätzlich Körperlich belastet. Aber Meike nahm viel Rücksicht und wir krochen eher den Weg entlang, als das wir liefen. Dazu mussten wir ja auch ständig Bilder machen, da die Natur uns wieder begeisterte.












Und dann kamen die ersten Stufen mit einem sehr vertrauenswürdigem Geländer. 



Auf der anderen Seite sah es dann wie im Aueland, bevor es in den ersten Tunnel ging.




Wäre ich alleine gewesen, wäre ich da wohl nicht rein. Auch waren wir nicht besonders gut ausgestattet, außer unsere Handytaschenlampe hatten wir nichts dabei. 
Der Tunnel war Dunkel und die Decke Tief. Wir mussten eher kriechen. Hatte ich erwähnt, das ich Enge garnicht so geil finde? 😅 Zum Glück war der Tunnel nicht so lang und man sah recht schnell das Licht des Ausgangs und auf der anderen Seite eröffnete sich dann eine neue Welt.



Auf einmal befanden wir uns mitten in einem verwunschenen Wald und hier ging es dann zum Glück recht Ebenerdig weiter. 










Irgendwann kamen wir am "Ziel" des Rundweges an. Dem Wasserfall. Einfach Nein! Hatte ich schon viele Wasserfälle gesehen und war dieser auch nicht besonders groß, war die Umgebung einfach unheimlich schön.

Meike und ich genossen die Landschaft. Ich holte meine Drohne raus und Meike die Snacks. Es wurde wieder jeder Stein fotografiert und in kurzen Abständen jeweils von ihr und von mir "Einfach nein" gesagt.

Es kamen auch ein zwei Andere dort den Wanderweg vorbei, aber mehr als einen Blick hatten sie nicht übrig. Das konnte ich nicht verstehen und war froh, dass Meike sich genauso begeistern kann wie ich.

 








Dann ging es den Rundweg weiter. Weiter durch Tunnel, an Wasserleitungen vorbei.







Bevor wir dann irgendwann an der Stelle rauskamen, wo wir vorher ja schon mit dem Auto waren.





Und in der Zivilisation angekommen, gab es natürlich auch wieder: Katzen! Die natürlich alle gekuschelt werden mussten.




3 1/2 Stunden später kamen wir dann am Auto wieder an. Also eine Stunde länger, wie veranschlagt. Aber das lag natürlich nicht nur an meinem langsamen Tempo. Die Katzen! Und die Bilder die gemacht werden mussten! Da kann man leider nichts machen. Zum Glück ist Meike da so wie ich und war nicht von mir genervt. Der dritte Tag und wir waren schon ein richtig gutes Team ❤

Das nächste Ziel sollte eine Teeplantage sein und auf dem Weg dorthin sollte es noch den einen oder anderen Ausblick geben.

Erinnert ihr auch an den Ausblick im Nebel? Heute konnten wir die Aussicht ohne Nebel genießen.








Schön, oder? Auch geboren an diesem Tag ist meine Lieblings Pylone:




Weiter ging es zu einer Tee Plantage. Hier umgingen wir die Touristenmassen in der Fabrik und schlenderten durch die Teefelder













Hier erzähle ich Meike gerade die rührende Geschichte des Teeplantagen Ehepaars, welches sich Abends immer zu zweit auf diese Bank gesetzt hat, ihr Hund zu deren Füßen und sich ihre Plantage angeschaut haben. Und dann ist der Mann irgendwann gestorben und dann saß die Frau nur noch alleine dort, natürlich noch mit dem Hund. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern, ich hatte auf jeden Fall eine blühende Fantasie und Meike hat sich köstlich amüsiert.




Ausklingen ließen wir den Tag in Ribaira Grande, bevor es wieder zu regnen begann.












Am nächsten Tag versuchten wir es wieder mit dem Whalewatching und zumindest das Wetter war besser. Wale sahen wir nicht, aber ein paar Delfine. Und ich bin sowieso seelig, wenn ich auf dem Wasser bin.








Weiter ging es nach Furnas. Neben dem Sete Cidades wohl der bekannteste Ort auf Sao Miguel. Ein Ort bekannt durch seinen Vulkanismus. Hier gab es heiße Quellen, Geysire, den Furnas See mit einer beeindruckenden Pflanzenwelt.

Unser Weg führte erstmal in den Ort selbst und eine der heißen und schwefelhaltigen Thermalbäder war unser Ziel. 

Unsere Verpflegung über den Tag war eigentlich immer gleich. Morgens gut frühstücken, Snacks für Unterwegs und Abends kochen. Doch heute hatten wir beide Lust essen zu gehen. Der eine fing den Satz an und der andere beendete ihn. Hatte ich im Vorfeld noch angst gehabt, es würde zwischen Meike und mir nicht passen, war es nun erschreckend wie gut wir harmonierten. 

Und so führte uns der Weg zuerst noch in ein süßes Restaurant. Auch hier konnten wir uns beide auf der Karte nicht entscheiden und entschieden uns dann zwei Gerichte zu bestellen und beide zu teilen. ❤ Perfect Match!



Vor dem Eingang zum Thermalbad fing es wieder an zu fusseln. Aber das macht beim Schwimmen ja nichts aus und so verbrachten wir die nächsten zwei Stunden im warmen Thermalwasser.













Weiter ging es zum Furnas See, hier wurden wir dann aber erstmal aufgehalten



Am Furnas See gibt es heiße Quellen und austretenden Dampf. Achtung sehr heiß. Hier werden in Erdtöpfen eine einheimische Spezialität gegart.








Diese Schwefelaustretungen konnte man auf der ganzen Insel immer wieder beobachten. Ständig kam irgendwo Qualm aus dem Boden. Sehr faszinierend. Auch rund um dem See war es sehr schön und ich lies meine Drohne etwas fliegen, während Meike das Ufer entlang spazierte.











Auch der Abend wurde mit Regen beendet und wir machten uns zurück ins Hostel.

Zusätzlich war unser letzte Abend zu Zweit angebrochen. Meike sollte mich am nächsten Tag verlassen. Sie wollte sich weitere Inseln anschauen, während ich noch 3 Tage auf Sao Miguel blieb, bevor es dann für mich schon nach Hause ging.

Wo war die Zeit geblieben? Eine Woche einfach schon rum. So viele neue Eindrücke und so ein gutes Team. Es machte uns beide etwas Wehmütig. Wie sollte ich denn ohne meine lieblings Pylone die nächsten Tage überstehen? 

Zur Feier des Tages, wollten wir an unserem letzten Abend noch mal ausgehen. Waren wir doch bisher immer früh im Hostel gewesen. Wir kochten und machten uns dann gegen halb 8 in die Stadt. Ziel war es in einer Bar etwas zu trinken. 

Aber wie so oft in meinem Leben, waren wir einfach zu früh dran 😄 In Spanien kennen ich das Problem ebenfalls. Wenn meine Mama und ich da gegen 18/19 Uhr etwas essen wollen, da sind die Restaurants meistens noch nicht offen. Offen waren die Bars in Ponta Delgada, allerdings waren sie zu diesem Zeitpunkt Restaurants und alle gefüllt mit Gästen die Abendaßen. Erst zur späteren Stunde würde dann aus den Restaurants, eine Bar werden.

Naja, so ging es für uns wieder in unseren lieblings Supermarkt und wir deckten uns diesmal mit Drinks und Naschzeug ein.
Hatten wir doch heute nach einer Woche entdeckt, dass unser Hostel eine Dachterrasse hat. So gabs an unserem letzten Abend paar Drinks auf der Dachterrasse und nochmal ein paar Deeptalks.




Da der Flug von Meike erst am Nachmittag war, gönnten wir uns morgens nochmal ein anderes Thermalbad. Mitten im Dschungel.








Und dann war es soweit. Zeit Abschied zu nehmen 😪 Der Rucksack von Meike war schnell gepackt, vor allem weil ich noch paar Sachen von ihr mitgenommen habe und so ging es zum Flughafen. 
Noch einmal drücken, viel Spaß wünschen und wir beiden zogen alleine unseren Weg weiter.

Ich reise viel alleine und genieße das auch oft. Aber jetzt fehlte ein Teil. Es war wie nach einer Trennung, wenn dich alles an deinen Ex erinnert 😄 der Platz im Auto neben dir so leer. Keiner der begeistert mit dir aufquickt, wenn irgendwo wieder eine Katze ist. Keiner der "Einfach Nein" sagt.

Aber es wird nicht lang getrauert, sondern gleich vom Flughafen zu einem kleinen Wanderweg gefahren. Hier sollte es einen grünen Teich geben. Und so machte ich mich auf den Weg. Mit meiner Drohne, damit ich nicht so alleine bin. Ach und natürlich mit meinem Wanderstock, der mich schon die letzten Tage begleitet hat.





Der Weg ging ziemlich schnell nur noch Bergab und mit jedem Schritt wusste ich, dass ich mich hinterher dafür hassen werde. Schließlich muss ich dann ja auch wieder alles Bergauf.

Aber dann kam ich unten an und du denkst die Woche über, du hast soviele schöne Sachen gesehen, es kann nicht noch schöner werden und dann,.. Einfach nein!







Dann quälte ich mich den Weg wieder hoch. Am Auto aß ich dann die letzten Snacks auf, die Meike und ich zusammen gekauft hatten. Den Nachmittag ging es für mich dann mit dem Auto einfach die Küste entlang. Ich sammelte noch paar Geocaches und gönnte mir ein bisschen Seafood.







Am nächsten Morgen sollte es unter die Erde gehen. In einen Lavatunnel. Aber erstmal ging es alleine in unseren Supermarkt. Es gab wieder Snacks, wehmütig schaute ich auf die lieblings Snacks von Meike, heute gab es nur was ich mochte.

Und dann ging es unter die Erde in einen Lavatunnel.















Zurück an der Oberfläche ging es zu einem weiteren Wasserfall. Das war aber ein Reinfall. Der Weg dorthin nicht schön und als Belohnung waren auch noch viele Leute dort und beobachteten eine Gruppe von Personen, die den Wasserfall runterkletterten. 







Mich zog es dann weiter an die Ostküste und ich umrundete die Insel einmal am östlichen Teil. Ich sammelte noch ein paar Geocaches und hörte der Eintracht beim Spielen zu. 1:1 gegen Union.

Und ich vermisste meine Meike, denn auf der Strecke gab es soviele "Einfach nein". Landschaftlich fand ich die Ostküste tatsächlich am schönsten. Da brachte auch der immer wiederkehrende Regen keinen abbruch. 

















Meinen letzten Tag wollte ich nochmal mit einer Whalewatching Tour starten. Nochmal aufs Wasser.
Diesmal eher mit einem Touriboot, was gleichbedeutend mit mehr Familien und Kindern ist. 
Doch das sollte mich nicht stören. Ich suchte mir an Platz an der Heckwelle, hatte gute Musik im Ohr und genoss es auf dem Wasser zu sein.

Während ich so auf dem Wasser war und meine Reisepläne für 2025 durchging viel mir auf, dass ich erst ende August wieder auf dem Wasser sein sollte. Das wären ja noch fast 10 Monate. Das geht natürlich nicht. Und so durchstöberte ich die Angebote der Kussmund-Flotte und hatte nach kurzer Zeit bereits ein passendes Angebot gefunden. Und auch meine Mutter konnte schnell überzeugt werden. So dass wir dann auch kurze Zeit danach buchten.
Wie heißt es so schön im Song von AnnenMayKantereit "Drei Tage am Meer und ich weiß wieder, wer ich bin".





Zuerst gab es wieder ein paar Delfine zu sehen



Danach ging es auf die "Hochsee" in der Hoffnung auf Wale. Hier gab es dann auch Seegang. Dieser wurde gerade von den kleinen Kiddis nicht besonders vertragen und es gab den einen oder anderen Kotzunfall. Besonders bleibt mir die Mutter in Erinnerung, die ihr kleines Kind wie einen Affen vor ihrer Brust hatte und um sich beide vor dem Wind zu schätzen, hatte sie ihre Jacke um beide zugemacht.
Die kleine hat dann herzlich in ihren Ausschnitt gekotzt und am Ende war sowohl die gesamte Mutter, wie auch das Kind, wie auch die Jacke komplett voll. Aber die Crew war sehr routiniert, das kommt wohl öfter vor.

Und dann ging es auf einmal mit einem Affenspeed los. Es wurde ein Pottwal gesichtet und von allen Seiten kamen die Ausflugsboote, um sich den besten Platz zu ergattern. Ich weiß, ich bin da auch ein Teil des Problems, aber wirklich schön ist das nicht. Obwohl man sagen muss, das die Boote zumindest gewisse Regeln einhalten, was Menge, Entfernung, usw. angeht.




Zurück an Land ging es für mich wieder in den Osten der Insel. Ich hatte noch paar Geocaches und ein paar Querwege auf dem Zettel.


















Am nächsten Tag ging es dann das Mietauto zurück bringen. Kurz bangen, dass nicht zu bemängeln gibt, schließlich wurde keine Zusatzversicherung abgeschlossen. Aber alles war Ok und so ging es erst über Lissabon und dann über Frankreich mit reichlich viel Platz (nicht!) zurück nach Hause.





Somit gingen 10 wunderschöne Tage zu ende. Mein Fazit? Einfach Nein!
Eine Insel mit einem schöneren Ort nach dem Anderen. Soviele unterschiedlichen Dinge zu sehen und zu erleben. Wenn man dazu noch gerne Wandern würde, gäbe es sicherlich noch mehr zu Entdecken.

Und Meike als meine Reisebegleitung? 100/100 Punkten! Es war erschreckend, wie gut wir harmonierten, uns blind verstanden und oft die gleichen Gedanken hatten. Ein Dank geht an meine lieblings Pylone ❤ vielleicht reisen wir ja irgendwann wieder zusammen. Und dann sehen wir unsere Orcas 😂



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